Die Automobilzuliefernetzwerke der benachbarten Freistaaten Sachsen und Thüringen arbeiten seit Jahren über Bundesländergrenzen hinweg zusammen. Diese Kooperation soll unter der neuen Leitung des automotive thüringen e. V. (at) weiter ausgebaut werden.
Seit dem 1. November 2017 ist Rico Chmelik Geschäftsführer des at. Branchenerfahrung bringt der studierte Staats- und Sozialwissenschaftler sowie ausgebildete Rhetoriktrainer u. a. aus seiner vorherigen Tätigkeit als Geschäftsführer der Fakultät Wirtschaft-Logistik-Verkehr der Fachhochschule Erfurt mit.
Neben der bewährten Vorbereitung und Durchführung gemeinsamer Messeauftritte wie auf der IAA Pkw Frankfurt bzw. Nutzfahrzeuge Hannover, der Internationalen Zulieferbörse Wolfsburg oder der Zuliefermesse Leipzig sowie Veranstaltungsangeboten für Mitglieder beider Netzwerke sieht der neue Geschäftsführer von automotive thüringen weiteres Potenzial für die Zusammenarbeit in der Verbundkooperation zwischen Industrie und Forschung. „Wir wollen die Projektarbeit forcieren und überregionale Verbünde formieren. Auf diesem Gebiet besitzt das sächsische Zuliefernetzwerk AMZ umfangreiche Erfahrungen, von denen wir lernen können“, betont Rico Chmelik. Wesentliche regionale Partner für den at sind bei diesem Thema die TU Ilmenau, das Thüringer Innovationszentrum Mobilität sowie der Kunststoffcluster Polymermat.
Aktuell arbeitet der at aktiv mit an einer Tiefenanalyse zur Zukunftsfähigkeit der thüringischen Automobilzulieferindustrie, organisiert dafür die Befragung von Unternehmen und führt themenbegleitende Roadshows durch, auf denen der Wandel in der Automobilindustrie thematisiert wird sowie Wege für die Zukunft aufgezeigt werden.
In dem im Jahr 2000 gegründeten Automobilzuliefernetzwerk Thüringen sind per Ende November 2017 101 Mitglieder organisiert. Sie beschäftigen zirka 30.000 Arbeitnehmer und erbringen einen Jahresumsatz von rund 4,42 Milliarden Euro, das Exportvolumen liegt bei 1,16 Milliarden Euro.
Wie in Sachsen ist auch in Thüringen die Automobilindustrie und deren Zulieferbranche der größte Arbeitgeber des Landes. Über 500 Unternehmen werden diesem Industriezweig zugeordnet. In ihnen arbeiten rund 51.000 Menschen, die einen Umsatz von über 7,2 Milliarden Euro erwirtschaften.