Fragt man nach den größten Herausforderungen für Unternehmen in Sachsen, antworten die meisten der überwiegend kleinen und mittleren Betriebe: Fachkräfte! Beim Finden und Binden des benötigten Personals soll das Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit, kurz ZEFAS, helfen. Es wurde am 2. Mai 2022 in Chemnitz eröffnet.
Die Zahl der arbeitsfähigen Bevölkerung im Alter von 15 bis 65 Jahre geht bis zum Jahr 2030 in Sachsen um rund 150.000 Personen zurück. Bis 2035 beträgt der Rückgang durchschnittlich rund 210.500 Personen. Mit dem Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit ZEFAS wird eine Institution geschaffen, die sich ausschließlich mit den zentralen Herausforderungen der Fachkräftegewinnung und -sicherung sowie der Gestaltung guter Arbeitsbedingungen befasst.
Konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen schaffen
Der sächsische Arbeitsminister Martin Dulig betont: „Wir haben keine Zeit zu verlieren! Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Lieferkettenstabilität – unsere Wirtschaft steckt mitten in großen Umbrüchen. Das stellt gleichzeitig neue Anforderungen an die Beschäftigten über alle Branchen hinweg. Deshalb wird das ZEFAS zum Beispiel in der Aus- und Weiterbildung aktiv werden und dabei eng mit Partnern wie der Bundesagentur für Arbeit, dem Zukunftszentrum Sachsen oder den Kammern und Weiterbildungsträgern zusammenarbeiten. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass Sachsen perspektivisch hervorragende Möglichkeiten für Beschäftigte bietet: Betreuungsangebote, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, attraktive Stellen und attraktive Arbeitsbedingungen. Unsere Bestrebungen können nur greifen, wenn Arbeitgeber in Sachsen konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen schaffen.“
Leiter des ZEFAS ist Dr. Matthias Geißler. Er werde mit seinem Team „alles daransetzen, sächsische Unternehmen – egal ob Neugründung oder Traditionsbetrieb – bei der Gestaltung der Zukunft der Arbeit bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig wird es unser Ziel sein, möglichst viele Menschen von den Qualitäten des Freistaates als attraktiven Arbeits- und Lebensmittelpunkt zu überzeugen, um sie als Fachkräfte für die sächsische Wirtschaft zu gewinnen und zu halten.“
Mehr Fachkräfte aus dem Ausland
Mit dem Blick auf die Auswirkungen der Demografie künftig noch mehr als bisher die Fachkräfte aus dem Ausland für Sachsen zu begeistern, dafür warb Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. Mit dem vorhandenen Fachkräftepotenzial allein werden die notwendigen Bedarfe nicht zu decken sein. Die ZEFAS leistet hierfür einen wichtigen Beitrag und ergänzt die vorhandenen Angebote der Kammern, Verbände, Institutionen und der Bundesagentur für Arbeit. „Fakt ist: Jede Investition in die gezielte qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland ist eine gute Investition in den Wirtschaftsstandort und damit in die Zukunft Sachsens«, so Hansen.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind 15 Mitarbeiter im ZEFAS beschäftigt, bis Ende 2022 werden es 28 sein.