Im VW-Werk Zwickau stehen weitere befristete Jobs vor dem Aus. Laut verschiedenen Medienberichten betrifft das ca. 1.000 bis 1.200 Stellen. Sie könnten Ende 2025 entfallen, wenn die befristeten Arbeitsverträge auslaufen. Grund dafür ist die schleppende Nachfrage nach E-Pkw. Das Zwickauer Werk produziert seit Ende Juni 2020 ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge der Marken VW, Audi und Seat Cupra. Ebenso entstehen Sonderfahrzeuge für Einsatzkräfte sowie Karosserien für Bentley und Lamborghini.
Lang angekündigte Entscheidung
Bereits im September 2023 hatte die Unternehmensleitung auf einer Betriebsversammlung bekanntgegeben, dass ca. 2.200 befristete Verträge auslaufen könnten. Für rund 800 davon ist dieser Fall bereits eingetreten. Weiteren etwa 1.000 bis 1.200 Jobs droht dies bis Ende 2025. Eine endgültige Entscheidung zum Umfang des Stellenabbaus soll im August nach Ende der Betriebsferien fallen.
Vom Drei- in den Zweischichtbetrieb
Dann ändert sich auch einiges für die aktuelle Belegschaft, die inklusive der jetzt noch befristet Beschäftigten bei 9.400 Mitarbeitenden liegt. Wegen der schwachen Auslastung geht das Werk an beiden Montagelinien in den Zweischichtbetrieb. An einer Linie war die Nachtschicht bereits Ende 2023 gestrichen worden.
Nach Wegfall der befristeten Jobs würden jedoch immer noch mehr Menschen im Werk arbeiten als vor der Umstellung von der Verbrenner- zur Elektroautofertigung, heißt es aus dem Unternehmen. Zu reinen „Verbrenner-Zeiten“ betrug die Belegschaft maximal 7.500 Personen.
Zulieferer müssen den Abbau mitgehen
Für die Zulieferer, die an das Werk liefern, sind das alles jedoch keine guten Nachrichten. Sie haben keine Wahl und müssen den Stellenabbau ebenfalls mitgehen, sagte Dirk Vogel, Manager des Zuliefernetzwerks AMZ im MDR. Das betreffe insbesondere den Übergang vom Drei- zum Zweischichtbetrieb. Doch für die Anpassung von Arbeitszeitmodellen verfüge die sächsische Automobilindustrie über hinreichende Erfahrungen. Vogel stellte auch klar, dass das Nachfragetief nach E-Autos nicht von Dauer sei. Aktuell bremsen nicht zuletzt hohe Anschaffungs- und Energiepreise sowie politische Diskussionen den Verkauf. Seiner Ansicht nach werden sich Elektro-Fahrzeuge ob ihrer Vorteile aber langfristig durchsetzen.