Mit dem Produktionsstart des ID.5 hat VW die Transformation des Zwickauer Werkes zur ersten ausschließlichen E-Fabrik abgeschlossen. Seit November 2019 ist es der sechste Modell-Neuanlauf in 26 Monaten, den die sächsischen VW-Werker parallel zu einem enormen Standortumbau mit der Unterstützung vieler Zulieferer und Dienstleister bewältigt haben.
Der traditionsreiche Standort in Westsachsen ist weltweit die erste Großserienfabrik eines Volumenherstellers, die vollständig von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb umgebaut wurde. Neben dem ID.5 werden bereits der ID.3 und der ID.4 sowie der Audi Q4 e-tron, der Q4 Sportback e-tron und der Cupra Born gefertigt. Jetzt heißt die Aufgabe, die Produktion weiter hochzufahren: „Abhängig von der Versorgungslage mit Halbleitern liegt unser Fokus nun auf dem Erreichen der Kammlinie. Wir möchten die 180.000 bei Volkswagen Sachsen gebauten Fahrzeuge aus 2021 in diesem Jahr übertreffen“, sagt Dr. Stefan Loth, Vorsitzender der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen. Das Werk Zwickau ist auf eine Jahreskapazität von mehr als 300.000 Fahrzeugen ausgelegt.
Eisbrecher des Wandels
Von Zwickau als „Eisbrecher des Wandels“ im Konzern spricht Jens Rothe, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von VW Sachsen: „Der Umstieg auf die Elektromobilität hat sich für das Fahrzeugwerk Zwickau als genau richtig erwiesen. Die Nachfrage nach unseren Modellen boomt, die Beschäftigung unserer Mannschaft ist für die kommenden Jahre gesichert.“
Der Zwickauer Standort wurde seit 2018 für rund 1,2 Milliarden Euro vom Verbrenner auf die Elektromobilität und zu einer digitalen, flexiblen und hocheffizienten Vorzeigefabrik umgebaut. Fast 40 Prozent des Investitionsvolumens flossen allein in die Erneuerung und Erweiterung des Karosseriebaus. Die schon vorher hohe Automatisierung in diesem Bereich liegt nun bei nahezu 90 Prozent, die Anzahl an hochmodernen Robotern stieg von 1.200 auf 1.625. Auch die Automatisierung in der Montage wurde auf nun 28 Prozent fast verdoppelt.
In Summe sind mehr als 50.000 Quadratmeter an Gebäudefläche neu entstanden, etwa für die Erweiterung des Presswerks, mit dem alle Außenhaut-Karosserieteile für die Elektro-Modelle jetzt vor Ort gepresst werden – eine Einsparung von 9.000 LKW-Fahrten jährlich. Weitere zentrale Bauprojekte waren der Neubau einer Logistikhalle sowie eines Batteriesequenzers. Letzterer ist nun das höchste Gebäude im Werk Zwickau. Das Investitionsvolumen allein dieser drei Projekte liegt bei rund 115 Millionen Euro.
Dauerhaft zukunftsfähige Arbeitsplätze
Mit der E-Mobilität sind in Zwickau dauerhaft zukunftsfähige Arbeitsplätze entstanden. Die rund 9.000 dauerhaft am Standort tätigen Mitarbeiter sind mit einer großen Weiterbildungsoffensive auf die neue Technologie vorbereitet worden. So haben alle Mitarbeiter Informationsveranstaltungen zur E-Mobilität durchlaufen. 3.000 Mitarbeiter absolvierten das Trainingscenter E-Mobilität, in dem sie detailliert auf die neuen Produktionsanforderungen geschult wurden. In Summe hat die Zwickauer Mannschaft bis Ende 2020 rund 20.000 Trainingstage absolviert.