Welche Unterstützung brauchen KMU der Automotive-Wertschöpfungskette in der aktuell herausfordernden Situation? Wie ist sie bezogen auf die Automobilregion Südwestsachsen schnell und wirkungsvoll möglich? Diese Fragen diskutierten Vertreter der IHK Chemnitz, der Wirtschaftsförderungen der Landkreise, von Branchennetzwerken und ITAS-Konsortium in einem Workshop Ende Oktober. Basis dafür ist eine Analyse der Wertschöpfungsketten in der Region.
Die Automobilwirtschaft besitzt eine Schlüsselstellung in Südwestsachsen. Jeder vierte Arbeitsplatz in der Region ist von ihr abhängig. Die schwierige allgemeine Situation, gepaart mit der Transformation der Automobilindustrie, stellt dabei insbesondere kleine und mittlere Betriebe vor enorme Herausforderungen. Rund 600 zumeist inhabergeführte KMU mit durchschnittlich weniger als 30 Beschäftigten besitzen als Zulieferer, Dienstleister oder Ausrüster direkten Bezug zur Automotive-Wertschöpfungskette.
Das hat eine Analyse ergeben, welche die LennardtundBirner GmbH im Auftrag des ITAS-Partners IHK Chemnitz durchgeführt hat. Am 30. Oktober 2024 diskutierten Studienleiter Dr. Thomas Birner sowie Vertreter der IHK Chemnitz, der Wirtschaftsförderungen der Landkreise, von Branchennetzwerken und des ITAS-Konsortiums Ergebnisse der Studie und sich daraus ergebende Handlungsoptionen.
Alarmierend: Mehrheit der Unternehmen befasst sich nicht mit Transformation
Alarmierend ist, dass sich die Mehrheit der Betriebe nicht mit Transformationsthemen beschäftigt, wie erste Unternehmensbefragungen in der Analyse zeigen. Vor allem zu wenig Planungssicherheit und sich zu schnell ändernde politische Vorgaben halten die Firmen davon ab. Gespräche mit Automobilexperten im Rahmen der Studie belegen ebenfalls, dass für 80 Prozent der Unternehmen Transformation noch gar nicht stattfinde. Als besonders relevante Transformationsfelder werden Batterietechnologie und -recycling, additive Fertigung sowie intelligente Oberflächen genannt. Unterstützung wünschen sich die Firmen bei der Internationalisierung, bei Gründungen in Transformationsthemen, bei der Erlangung von Fördermitteln für Entwicklungen und Investitionen sowie für die Zusammenarbeit mit Hochschulen und weiteren Forschungseinrichtungen.
Erste Ansatzpunkte für zielgenaue Unterstützung
Die Ergebnisse der Studie lieferten den Workshop-Teilnehmern erste Ansatzpunkte für Handlungsempfehlungen zur zielgenauen Unterstützung von KMU im Transformationsprozess. Dazu zählen:
- den „Datenschatz“ der analysierten Unternehmen nutzen, um regionale Kompetenz- und Technologiefelder abzubilden
- Unternehmensservices etablieren, die auf dieser Basis passgenaue Vernetzungen zwischen Unternehmen in einer Lieferkette ermöglichen und die regionale Wertschöpfung stärken
- ebenso die Entwicklung zukunftsträchtiger Anwendungen bzw. den Aufbau neuer Geschäftsfelder in der Region anstoßen
- dafür die Zusammenarbeit zwischen IHK, Wirtschaftsförderungen und Branchennetzwerken weiter vertiefen
Ansprechpartner für diese Themen: Patrick Korn, ITAS-Projektleiter der IHK Chemnitz, Tel. 0375-814-2240, E-Mail: patrick.korn@chemnitz.ihk.de