Ein System zur spurgenauen Positionierung von Fahrzeugen bringt die Joynext GmbH Dresden auf den Markt. Es kommt zuerst in Europa und den USA zum Einsatz.
Das System beruht auf der Nutzung von Satellitendaten (GPS) in Kombination mit Spurinformationen, die über eine zusätzliche Kamera im Fahrzeug gewonnen werden. Diese Daten werden permanent mit hochgenauen Kartendaten (HD) abgeglichen. Die ermittelte Position des Fahrzeugs wird zudem ständig über einen Tracking-Algorithmus überwacht, geprüft und plausibilisiert.
Die spurgenaue Positionierung wird ab sofort in Fahrzeugen eines namhaften deutschen Automobilkonzerns eingesetzt. Damit gehört Joynext zu den ersten Lieferanten überhaupt, die diese Funktion gemeinsam mit einem Volumenhersteller auf den Markt bringen. Autofahrer werden durch das System zunächst auf Autobahnen und Autobahnkreuzen bei der Orientierung unterstützt. Es ist online updatefähig und wird sukzessiv erweitert, sobald mehr HD-Kartendaten verfügbar sind. So sollen bald auch Bundesstraßen mit einbezogen werden. Ziel ist es, die spurgenaue Positionierung von Fahrzeugen auf allen Straßen anzubieten – auch innerorts. Doch dazu muss das entsprechende Kartenmaterial vorliegen.
Komfortgewinn in komplexen Fahrsituationen
„Wir haben das System auf Kundenwunsch entwickelt“, berichtet Uwe de Nardi, R&D Director bei Joynext. „Es ergänzt GPS durch Zusatzinformationen und ermöglicht so eine deutlich genauere Positionsbestimmung.“ Im neuen System wird eine bereits für Spurerkennung und Spurhaltesystem rundum erprobte Kamera eingesetzt. Um das System zu testen, sind die Experten von Joynext in den vergangenen Monaten viele Kilometer gefahren. „Wir haben es dabei gründlich geprüft und konnten feststellen: In komplexen Fahrsituationen bringt die spurgenaue Positionierung einen deutlichen Komfortgewinn“, erläutert Uwe de Nardi.
Weitere Einsatzgebiete im Bereich ADAS
Nicht nur das Kartenmaterial, auch die akustischen Signale wurden an die verbesserten Daten angepasst. Der Nutzer erhält eine präzisere Ansage und kann dazu im Display durch eine bewegte fließende Darstellung der Straße jederzeit sehr genau erkennen, wo sich das Fahrzeug befindet. Die Markteinführung der spurgenauen Positionierung von Joynext erfolgt zunächst in Europa und Amerika. Asien folgt etwas später, sobald für die Regionen ausreichend Kartendaten in der erforderlichen Güte vorliegen.
„Wir werden das System kontinuierlich anpassen und verbessern. So soll es beispielsweise Baustellen erkennen, und dort keine falschen Ansagen liefern“, gibt Stavros Mitrakis, Geschäftsführer der Joynext GmbH einen Ausblick. „Auch Zusatzinformationen wie Leitplanken soll das System berücksichtigen, so dass der Bezug zur Realität immer stärker wird.“ Als Spezialist für Technologien rund um das vernetzte Fahrzeug hat Joynext natürlich auch dieses Thema bei seiner neuen Entwicklung im Blick: Zukünftig wird dieses Positionierungsmodul durch die Einbindung in den elektronischen Horizont des Fahrzeugs auch für die verschiedenen ADAS Anwendungen zukünftiger Fahrzeuge zur Verfügung stehen und damit einen Beitrag zum (teil-)autonomen Fahren leisten.
Mit mehr als 1.300 Mitarbeitern weltweit hebt Joynext Connected Cars Technologien auf eine neue Stufe. Das Unternehmen ist an sieben Standorten präsent und betreibt Entwicklungs- und Innovationszentren in Dresden sowie in Ningbo (China).