Superaugen für autonomes Fahren

Superaugen für autonomes Fahren
Die HyperImage-Projektpartner trafen sich am 16. und 17. Januar 2024 zur Auftaktveranstaltung am Fraunhofer IWS in Dresden. Foto: Fraunhofer IWS
31.01.2024 | Redaktion Autoland

Entwicklung cloudbasierter spektraler Bildsensorplattform

Unter Federführung des Fraunhofer IWS entwickelt ein europäisches Konsortium eine modulare, cloudbasierte Plattform zur teilautomatisierten Auswertung spektral hochauflösender Bilder. „Mit innovativen photonischen Komponenten und dem Einsatz von KI-Algorithmen wollen wir Bilddaten in relevante funktionale Produkteigenschaften übersetzen“, erklärt Alexander Kabardiadi-Virkovski. Er fungiert am Fraunhofer IWS als Projektleiter für HyperImage. „Dadurch können wir beispielsweise Produktklassifizierungen und Entscheidungsfindungen leichter und schneller vornehmen sowie Prozesse besser überwachen.“ Darüber hinaus wollen die Forschungspartner Algorithmen zur Harmonisierung und Standardisierung der Hyperspektraldaten der europäischen Kamera- sowie Cloud-Infrastruktur-Hersteller erarbeiten und testen. Dieser Standard soll die Vielfalt bestehender Bildformate vereinen sowie die Übertragbarkeit der Bildinformationen zwischen unterschiedlichen Kameraherstellern ermöglichen.

Das Mess-Setup dient zur Analyse der Oberflächenqualität von strukturierten Halbleiterwafern. Die Besonderheit besteht im Einsatz hyperspektraler Messinstrumente. Die Untersuchung und Bewertung komplexer Oberflächen gehört zu den Schwerpunkten des Fraunhofer Anwendungszentrums für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien AZOM des Fraunhofer IWS. Foto: Fraunhofer IWS

Qualitäts- und Effizienzsteigerung in vier Industriezweigen

Die Projektergebnisse lassen sich zur Integration spektralbildbasierter Seh- und Navigationsfunktionen in autonomen Fahrzeugen nutzen. Weitere Einsatzfelder sind die Qualitätskontrolle in der Hochleistungselektronikherstellung, die Überwachung des automatisierten vertikalen Pflanzenanbaus sowie die Entwicklung eines hochauflösenden hyperspektralen Sichtsystems für unbemannte Geoüberwachungsdrohnen. Diese Anwendungsfälle sollen HyperImage als universelle Lösung für die Objekterkennung, detaillierte Produkt- und Materialanalyse sowie zuverlässige Qualitätskontrolle in verschiedenen Industriezweigen positionieren. Die automatisierte Plattform soll Kraftstoffeinsparungen und höhere Betriebsgeschwindigkeiten beim autonomen Fahren im Gelände ermöglichen. Außerdem lassen sich damit Ertragssteigerungen und geringere Herstellungskosten in der vertikalen Landwirtschaft sowie Gewichtseinsparungen und Flugzeitverlängerungen bei Drohnen erreichen.

Europäische Union fördert Vorhaben mit 5,6 Millionen Euro

Die Europäische Union fördert das Vorhaben HyperImage mit insgesamt 5,6 Millionen Euro während eines Zeitraums von 3,5 Jahren. Start für die Entwicklung dieser universellen spektralen Bildsensorplattform war der 1. Dezember 2023. Zum Kick-off trafen sich die Partner Mitte Januar in Dresden.

Alle Artikel E-Mail Xing