Der Startschuss für das Smart Mobility Lab (SML) der TU Dresden ist erfolgt. In Hoyerswerda-Schwarzkollm soll ein Forschungszentrum für vernetzte und automatisierte Mobilität entstehen. Vorgesehen sind Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen Euro in eine hochmoderne Forschungsinfrastruktur.
Ein Herzstück des SML ist der Dresden Driving Simulator. Er gilt als größter Fahrsimulator der Welt. Auf seinem derzeitigen Testgelände in Freital bei Dresden fand der Kickoff statt. Den hochimmersiven Simulator haben Wissenschaftler der TU mit Partnern entwickelt. Er dient zum szenarienbasierten Testen automatisierter Fahrfunktionen und für die optimale Mensch-Maschine-Interaktion. Diese Innovation ermöglicht erstmals eine realistische Wahrnehmung des Fahrzeugverhaltens und revolutioniert damit die Entwicklung von automatisierten Fahrzeugen.
Virtuelle Welt ermöglicht reale Testszenarien
Am SML unterstützt der Simulator die fachübergreifende Forschung zu emissionsfreier, intelligenter, sicherer und multimodaler Mobilität. Dazu tragen ebenso verschiedene weitere Simulatoren bei wie ein stationärer Fahrsimulator, ein Fußgänger- sowie ein Fahrradsimulator. Geplant ist deren echtzeitfähige Vernetzung und die zusätzliche Möglichkeit, reale Fahrzeuge einzubinden. Auf diese Weise entsteht eine neuartige cyberphysikalische Umgebung für die Erforschung und Absicherung komplexer Fahrszenarien.
Vernetztes automatisiertes Miteinander auf Straße, Feld und in der Luft
Der geplante Campus soll eine ein Hektar große und über 30 Meter hohen Fahr- und Flugversuchshalle beherbergen. Hier erfolgen dann mit neuesten Technologien die Entwicklung, Testung, Zulassung und technische Überwachung unbemannter Fahrzeuge und Fluggeräte. Dabei geht es nicht nur um das sichere vernetzte Miteinander aller Verkehrsteilnehmer auf der Straße und in der Luft. Die Forscher arbeiten auch an einer automatisierten Landwirtschaft mit autonomen Landmaschinen und gemischten Feldschwärmen. Ein weiteres Thema ist die Rekultivierungsrobotik, die automatisierte Reparatur von den durch den Bergbau verursachten Landschaftsschäden.
Neue Wirtschaftsstrukturen für die Lausitz
Das SML soll damit ebenso das Etablieren neuer Wirtschaftsstrukturen in der Lausitz nach dem Kohleausstieg unterstützen. Die Akteure des SML rechnen mit über 300 neuen Arbeitsplätzen, einer moderneren Infrastruktur und einer internationaleren und vielfältigeren Region.
Neben dem Center für automatisierte und vernetzte Mobilität auf dem Dekra-Lausitzring erhält die Region damit ein zweites großes Zentrum für die Erforschung und Erprobung dieser Schlüsseltechnologien.