Sachsens Stimme in Berlin Netzwerk AMZ ist Mitgestalter des bundesweiten Transformationsdialogs Automobilindustrie

Rund 70 sächsische Branchenvertreter diskutierten Anfang September 2020 mit Wirtschaftsminister Martin Dulig die Herausforderungen im Transformationsprozess der Automobilindustrie. Den Regionaldialog hatte das Netzwerk AMZ initiiert.
Rund 70 sächsische Branchenvertreter diskutierten Anfang September 2020 mit Wirtschaftsminister Martin Dulig die Herausforderungen im Transformationsprozess der Automobilindustrie. Den Regionaldialog hatte das Netzwerk AMZ initiiert. (Foto: Frank Reichel)
22.02.2021 | Redaktion Autoland

Den Dialog mit politischen Entscheidern zu führen und für faire zukunftsfähige Wettbewerbsbedingungen der sächsischen Zulieferindustrie zu streiten, ist eine Kernaufgabe des AMZ-Netzwerkmanagements. Diese Verantwortung nimmt es u. a. auf nationaler Ebene im Transforma­tionsdialog Automobilindustrie wahr.

Diesen Dialog hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Juni 2020 ins Leben gerufen. Er zielt darauf, Maßnahmen zu definieren, die den Strukturwandel in der Automobilindustrie begleiten und insbesondere leistungsfähige Firmen und attraktive Arbeitsplätze erhalten bzw. neu aufbauen. Diese Aktivitäten schließen neben Pkw ausdrücklich auch Nutz- und Sonderfahrzeuge sowie Logistik-Transportmittel ein.

Die Themen der Transformation wurden in Regionaldialogen zu vier Handlungsfeldern diskutiert: Strategien der Länder und der Unternehmen, Innovationsnetzwerke, Weiterbildung und Qualifizierung sowie Unternehmensfinanzierung, Steuerrecht, Förderinstrumente. Moderation und Zusammenfassung der Regionaldialog-Ergebnisse lag in den Händen eines Steuerungskreises, der zur Koordination aller Aufgaben des Transformationsdialogs gebildet worden war.

AMZ vertritt gemeinsam mit dem sächsischen Wirtschaftsministerium die Interessen des Freistaates in diesem Gremium. „Wir haben im Steuerungskreis vor allem die Herausforderungen verdeutlicht, die der Strukturwandel in der Automobilindustrie für die Zulieferer und Dienstleister der Branche mit sich bringt“, informiert AMZ-Netzwerkmanager Dirk Vogel. AMZ unterstützt auf diesem Gebiet bereits seit 2019 verschiedene Studien und Analysen des Bundeswirtschaftsministeriums. Im Rahmen des Transformationsdialogs hat AMZ mit dem Verband der Automobilindustrie VDA und der IG Metall ein technisches Hintergrundpapier zur „Lage der deutschen Automobilindustrie und deren Ausblick“ erstellt. „Wir haben hier Daten und Fakten zur Branche und deren Entwicklung für die kommenden zehn Jahre zusammengestellt, um für alle politischen Entscheidungsträger eine einheitliche Wissensbasis zu schaffen. Aktuell arbeiten wir mit am Whitepaper zur Umsetzung des Konjunkturpaketes 35c und hier speziell zur Förderung von Innovationsclustern“, erklärt Dirk Vogel.

Unter der Ziffer 35 des Konjunkturpaketes plant die Bundesregierung, bis 2024 zwei Milliarden Euro zusätzlich für Zukunftsinves­titionen bei Fahrzeugherstellern und in der Zulieferindustrie zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Mitteln soll eine nachhaltige, schnelle und technologieoffene Transformation in Gang gesetzt werden. Die Richt­linie umfasst drei Module und sieht Fördermöglichkeiten für neue Technologien zur Modernisierung der Produktion, für Produkt­innovationen und neue Fahrzeugtechnologien sowie für den Aufbau von Innovationsclustern vor.

2021 wird ein weiteres herausforderndes Jahr für alle Unternehmen in der automobilen Wertschöpfungskette. Mit dem Transformationsdialog Automobilindustrie und Maßnahmen des Konjunkturpaketes will die Bundesregierung den Wandel in der Branche unterstützen. Das Netzwerk AMZ bringt dafür seine Expertise ein.
2021 wird ein weiteres herausforderndes Jahr für alle Unternehmen in der automobilen Wertschöpfungskette. Mit dem Transformationsdialog Automobilindustrie und Maßnahmen des Konjunkturpaketes will die Bundesregierung den Wandel in der Branche unterstützen. Das Netzwerk AMZ bringt dafür seine Expertise ein. (Foto: Gerd Altmann/pixabay.com)

Zukunftsdialog in Sachsen bereits 2019 angestoßen

In Sachsen hat AMZ bereits einiges an Vorarbeit geleistet. Im Freistaat läuft der Transformationsdialog seit 2019 unter dem Titel „Zukunftsdialog Automobilproduktion in Sachsen“. Begonnen hat er mit einer umfassenden Analyse und über 70 Einzelgesprächen mit Unternehmern der Branche. In sechs Einzelworkshops wurden schon 2019 die Ergebnisse vorgestellt und Maßnahmen mit den Unternehmern und Vertretern der Wirtschaftspolitik in Sachsen diskutiert. Am 1. September 2019 stellte AMZ das erste
Positionspapier zum „Zukunftsdialog“ vor. Am 6. Februar 2020 fand in der Gläsernen Manufaktur Dresden die erste Großveranstaltung dazu statt, organisiert vom sächsischen Wirtschaftsministerium, der Sächsischen Energieagentur SAENA und AMZ.

Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 setzte AMZ mit Partnern die Diskussionen vor allem digital fort, so u. a. am 20. Mai zum Thema „Stückzahlen nach Corona“ und am 24. August zur Situation im Maschinenbau. Zu dem von AMZ veranstalteten Regional­dialog am 10. September diskutierte Wirtschaftsminister Martin Dulig mit Vertretern der Branche. Am 19. November stellte AMZ das Programm 35c der Bundesregierung im Detail vor.

Auf Basis dieser Unterlagen entstehen aktuell zahlreiche Initiativen zu einzelnen Schwerpunkten der Transformation wie Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologien, automatisiertes Fahren, Digitalisierung oder Interieur. Interessierte Unternehmen können sich jederzeit an das Netzwerk AMZ wenden, um sich an Projekten und Innova­tionsaktivitäten zu beteiligen.

AMZ-Kontakt:
Dirk Vogel
vogel@amz-sachsen.de
amz-sachsen.de

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