Für den Aufbau einer Batterieindustrie in Sachsen beabsichtigt der Freistaat die Förderung von zwei Vorhaben. Konkret geht es um die Projekte der Zinnwald Lithium GmbH und der Group14 Silane GmbH.
Lithium für jährlich ca. 600.000 Autobatterien
Zinnwald Lithium will bis ca. 2030 eines der größten Lithiumabbau-Vorhaben Europas realisieren und untertage Zinnwaldit abbauen. Anschließend soll die Raffinierung des Erzes erfolgen, um Lithiumhydroxid-Monohydrat (LiOH) in Batterie-Qualität sowie diverse Nebenprodukte herzustellen. Ziel des Unternehmens ist es, pro Jahr Lithium für etwa 600.000 Autobatterien zu extrahieren und aufzubereiten.
Fabrik für Silizium-Batteriematerialien
Die Group14 Silane GmbH ist eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Group14 Technologies Inc., dem weltweit größten Hersteller fortschrittlicher Silizium-Batteriematerialien. Diese sorgen für eine bessere Leistung in Batterien für Elektrofahrzeuge und vielen weiteren batteriebetriebenen Geräten. Das Unternehmen plant den Bau einer Fabrik, um die Silizium-Batteriematerialien vor Ort herzustellen. Sie soll sich an die bereits bestehende Monosilan-Produktionsanlage am Industriepark Schwarze Pumpe anschließen. Ziel ist es, eine nachhaltige Batterie-Lieferkette in der EU zu sichern.
Mehr Unabhängigkeit von China erreichen
Mit den Vorhaben adressiert Sachsen zwei strategische Aspekte der europäischen Batteriewertschöpfungskette. Zum einen zielen sie auf mehr Unabhängigkeit von chinesischen Batterierohstoffen, insbesondere Lithium und Graphit. Zum anderen wird eine Steigerung der Leistungsfähigkeit von Batterien erreicht.
Gesamtinvestitionen von ca. 800 Millionen Euro vorgesehen
Vorgesehen sind Investitionen von zusammen mehr als 800 Millionen Euro. Es sollen insgesamt mindestens 550 Arbeitsplätze entstehen. Die Summe an Fördergeldern für Sachsen ist mit rund 50 Millionen Euro veranschlagt. Die Förderung erfolgt auf Basis des sogenannten Temporary Crisis and Transition Framework (TCTF). Dahinter verbirgt sich ein zeitlich befristetes Förderinstrument der EU. Ziel ist, die Fertigung von klimaneutralen, strategisch wichtigen Technologien in Europa frühzeitig zu verankern und so einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden. Der Bund soll 70 Prozent, Sachsen 30 Prozent der Förderung beisteuern.
In den nächsten Schritten dieser Vorhaben sind die Unternehmen zur Antragstellung aufgefordert. Sie müssen die regulären Genehmigungsverfahren durchlaufen, welche dann auch erst Fragen zu Detailplanungen beantworten, heißt es aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium.