Die ZEIBINA Kunststoff-Technik GmbH kann auf eine über 60-jährige Erfahrung in der Kunststoffverarbeitung verweisen. Am Hauptsitz in Puschwitz/Oberlausitz sowie an den Standorten im polnischen Luban und im slowakischen Považská Bystrica produzieren rund 140 Mitarbeiter u. a. Kunststoffformteile für die Automobilindustrie und Baugruppen für die Fahrzeugelektrik. Zur technologischen Kompetenz gehört die Kunststoff-Metallisierung.
Das Spritzgießen von Reflektorteilen und deren anschließende Metallisierung in Vakuumkammern erfordert unterschiedliche Taktzeiten. Um die Logistik zwischen den verschiedenen technologischen Schritten zu optimieren und eine hohe Bauteilqualität zu sichern, investiert ZEIBINA sowohl real als auch digital.
Die physische Basis ist eine neue 600 Quadratmeter große Halle, getrennt in Logistik- und Bestückungsbereich. Letzterer verfügt über eine Überdruck-Klimatisierung. Dorthin gelangen die zu bedampfenden Teile durch eine Schleuse. „Dieser Aufwand ist notwendig, um einen geschlossenen Fertigungsprozess abzubilden, denn die Teile müssen zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten vor Staubteilchen sowie anderweitigen Beschädigungen geschützt werden“, erklären Jürgen und Dirk Zeibig. Vater und Sohn bilden mit dem weiteren Sohn Steffen Zeibig die ZEIBINA-Geschäftsführung.
Digitales Dokumentenmanagement verbessert Prozessqualität
Weil in diesem Gesamtprozess Qualitätssicherung höchste Priorität besitzt, hat das Unternehmen mit dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Chemnitz ein Digitalisierungsprojekt gestartet. Mit einer digitalen Fehlersammelkarte werden technisch bedingte Abweichungen, die während des Bedampfens entstehen, in Echtzeit erfasst. Bisher mussten die Mitarbeiter die Fehlertabelle mit Papier und Stift führen, eine Auswertung war erst mit Verspätung möglich. Jetzt können über diese Lösung auch die notwendigen Fertigungs- und Qualitätssicherungsdokumente für das aktuelle, in der Produktion befindliche Teil direkt am Arbeitsplatz per Scan und Mausklick aufgerufen werden. Dieses digitale Dokumenten-Management geht damit weit über das ursprüngliche Ziel des Projektes hinaus. „Wir haben damit gute Voraussetzungen für die bedarfs- und qualitätsgerechte Belieferung unserer Kunden in der Automobilindustrie sowie in der Medizintechnik geschaffen, denn mit diesem Prozess werden nicht nur Reflektor- und Frontscheinwerfer, sondern auch Operationsleuchten hergestellt“, sagen die Geschäftsführer