Das BMW-Werk Leipzig bleibt unter Strom. Vier Monate nach dem Produktionsstart des Mini Countryman mit Verbrennungsmotoren rollen die vollelektrischen Modelle vom Band. Nach dem Auslauf des BMW i3 hat die Geburtsstätte der E-Mobilität bei BMW wieder ein vollelektrisches Fahrzeug im Programm. Auf einer Produktionslinie entstehen nun vier Modelle mit drei Antrieben von zwei Marken. Das sind der BMW 1er, der BMW 2er Active Tourer (auch als Plug-in-Hybrid), das BMW 2er Gran Coupé sowie der Mini Countryman mit vollelektrischem und konventionellem Antrieb.
Konsequenter Werksausbau und flexibles Produktionssystem
Um bis zu 350.000 Einheiten pro Jahr fertigen zu können – 100.000 Einheiten mehr als bisher – erfolgte seit 2018 ein kontinuierlicher Ausbau des Leipziger Werkes. Karosseriebau, Lackiererei, Montage und Logistik erfuhren eine umfangreiche Erweiterung und Modernisierung. „Unsere Fahrzeuge und Komponenten sind gefragt. Die BMW Group hat in den vergangenen Jahren rund 1,6 Milliarden Euro in den Leipziger Standort investiert, um zusätzliche Fahrzeuge und E-Komponenten hier zu produzieren. Jetzt kommt das höhere Fahrzeugvolumen. Das sind sehr positive Nachrichten für unser Werk“, freut sich Werkleiterin Petra Peterhänsel.
Verantwortlich für den Volumenausbau ist in erster Linie der Mini Countryman. Im Jahresverlauf 2024 steigert sich seine Produktion auf knapp 500 Einheiten am Tag, zusätzlich zu den rund 800 BMW-Automobilen. Dank des flexiblen Produktionssystems kann das Leipziger Werk kurzfristig auf Kundenwünsche reagieren und zum Beispiel den Anteil vollelektrischer Fahrzeuge erhöhen.
Höheres Produktionsvolumen erfordert Personalaufbau und Nachtschicht
Mit dem höheren Produktionsvolumen ist die Sicherung von Arbeitsplätzen und ein Zuwachs von bis zu 900 Mitarbeitenden allein in der Fahrzeugproduktion verbunden. Bis Ende 2024 sollen rund 7.000 BMW-Mitarbeitende im Leipziger Werk beschäftigt sein. In allen Technologien ist eine Anpassung der Arbeitszeiten erforderlich. Ab September wird erstmals eine Nachtschicht in der Montage eingeführt, so dass in drei Schichten rund um die Uhr Autos gebaut werden.
„2005 sind wir hier am Standort mit rund 2.600 Beschäftigten in die Produktion gestartet – 19 Jahre später sind es über 7.000. Das Werk ist über die Jahre erheblich und kontinuierlich gewachsen. Der Start der Nachtschicht in der Montage ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Erfolgsgeschichte unseres Werks und ein klares Vertrauensbekenntnis des Unternehmens in den Standort Leipzig!“, betont Betriebsratsvorsitzender Jens Köhler.
Bis zu 300.000 HV-Batterien pro Jahr
Mit dem Produktionsstart des vollelektrischen Mini bildet das Leipziger Werk den gesamten Prozess der Hochvoltbatteriefertigung der aktuellen 5. Generation ab. Dieser gliedert sich in drei Prozessschritte: Zelllackierung, Modulfertigung und Hochvoltbatteriemontage. Für die E-Komponentenfertigung erfolgte der Aufbau von fünf Zelllackierungs-, drei Modulfertigungslinien und zwei Linien für die Hochvoltbatteriefertigung. Sie befinden sich aktuell in der Hochlaufphase. Die Produktionskapazität liegt bei bis zu 300.000 HV-Batterien im Jahr.