Porsche Leipzig setzt auf Artenvielfalt

Beke Dubbels ist Verantwortliche für Naturschutz bei Porsche Leipzig. Auf dem Offroad-Gelände finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen natürlichen Lebensraum.
Beke Dubbels ist Verantwortliche für Naturschutz bei Porsche Leipzig. Auf dem Offroad-Gelände finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen natürlichen Lebensraum. (Foto: Porsche)
19.05.2021 | Redaktion Autoland

In der Leipziger Porsche-Fabrik werden nicht nur effizient schnelle Pkw gebaut. Das Werk setzt ebenso außerhalb der Produktionshallen auf Nachhaltigkeit und erweist sich als Biotop für Insekten sowie Futterplatz für Weidetiere.

Die Initiative der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt „Puppenstuben gesucht – Blühwiesen für Sachsens Schmetterlinge“ hat mehr als 12.600 Quadratmeter Blühwiesen im Offroad-Gelände von Porsche Leipzig registriert. „Um dem Insektensterben entgegenzuwirken, werden vor allem langfristige Lebensräume für Insekten benötigt. Die gezielte Aufbereitung und Pflege von mehr als 1,2 Hektar Blühwiesen auf unserem Naturgelände ermöglicht Insekten eine Lebensgrundlage. Zugleich sind die Insekten ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems im Offroad-Gelände“, sagt Beke Dubbels, Verantwortliche für Naturschutz bei Porsche Leipzig. Der Weltbienentag am 20. Mai sowie der Tag der Artenvielfalt am 22. Mai weisen in diesem Jahr erneut darauf hin, wie stark die Ökosysteme vom Artensterben bedroht sind.

Porsche betreibt das einzigartige Beweidungskonzept auf dem 132 Hektar großen Offroad-Gelände seit dem Jahr 2002. Mit eigens angelegten Blänken, Feuchtbiotopen und Weideflächen bietet das Gelände zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen natürlichen Lebensraum, darunter auch verschiedensten Tagfaltern. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 33 Tagfalter und zwei Widderchenarten auf dem Offroad-Gelände nachgewiesen. Mit dem Magerrasen-Perlmutterfalter und dem Kleinen Würfel-Dickkopffalter wurden zwei Arten gefunden, deren letzte dokumentierte Vorkommen in der Stadt Leipzig mehr als zehn Jahre zurückliegen.

Schäfer Lars Kühne nutzt mit seiner Herde die Weidefläche rund um die Leipziger Porsche-Fabrik.
Schäfer Lars Kühne nutzt mit seiner Herde die Weidefläche rund um die Leipziger Porsche-Fabrik. (Foto: Porsche)

Auf dem Werksgelände gibt es außerdem tierischen Zuwachs: In Kooperation mit dem regionalen Schäfer Lars Kühne wurden elf finnische Landschafe angesiedelt. Die Herde findet bis Oktober auf einer Grünfläche ein temporäres Zuhause. Die Beweidung durch die Schafe bringt beidseitig Vorteile: „Ich erhalte eine ertragreiche Weidefläche und Porsche Leipzig kann auf die mechanische Bewirtschaftung der Grünfläche verzichten. Gleichzeitig schafft die Beweidung Lebensräume für Vogelarten und eine abwechslungsreiche Pflanzenwelt“, sagt Schäfer Lars Kühne. Die Schafe weiden räumlich getrennt von den im Offroad-Gelände lebenden Auerochsen und Exmoor-Ponys. Als grasende Landschaftspfleger schaffen die Weidetiere ein Mosaik aus kurz- und langrasigen Flächen, was zum Erhalt artenreicher Lebensräume beiträgt. Im Offroad-Gelände leben außerdem drei Millionen Honigbienen, die in dem artenreichen Biotop reichlich Nahrung finden und die Pflanzen bestäuben. Bereits seit 2017 produziert Porsche Leipzig in Kooperation mit einem regionalen Imker den werkseigenen Honig Turbienchen. Um auch künftige Generationen für Flora und Fauna zu begeistern, gibt es seit 2018 die Porsche Safari – eine von Umweltpädagogen der Auwaldstation Leipzig geleitete Entdeckertour für Kinder und Jugendliche. Termine für die Porsche Safari gibt es online unter diesem Link.

Alle Artikel E-Mail Xing