Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden, zu gewinnen und zu halten, wird auch in der Automobilindustrie nicht leichter. Die Gründe dafür liegen auf der Hand – während die Wirtschaft gut läuft und neue Leute braucht, wird der Nachwuchs knapp. Dank größerer Transparenz über Angebot und Nachfrage sind sich die Talente in manchen Branchen ihrer günstigen Verhandlungssituation wohl bewusst. Was können Unternehmen also tun, um ihre Position auf dem Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber zu verbessern? Anett Hunt, Consultant bei der schwedischen Personalberatung Mercuri Urval, gibt Ihnen Hinweise, wie Sie Ihr Employer Branding professionalisieren und Ihre Arbeitgebermarke nach innen und außen stärken können.

Anett Hunt, Consultant (Foto: Mercuri Urval)

1. IST-Situation analysieren

Um ein auf Ihr Unternehmen zugeschnittenes Konzept zu erstellen, ist es wichtig, im ersten Schritt Ihre IST-Situation zu analysieren. Wo stehen Sie heute? Welche Werte werden im Unternehmensalltag gelebt? Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter und was tun Sie, um attraktiv für Mitarbeiter und Bewerber zu sein? Und noch eine Gretchenfrage: Würden Ihre Mitarbeiter aktiv für Sie als Arbeitgeber werben? Nehmen Sie sich die Zeit und fragen Sie Ihre Mitarbeiter, warum sie gern für Sie arbeiten und wo Verbesserungsbedarf besteht. Jeder Verkäufer weiß: Es ist einfacher, einen Bestandskunden zu halten als einen Neukunden zu gewinnen. Betrachten Sie Ihre Personal-Kennzahlen wie Fluktuationsrate und durchschnittliche Betriebszugehörigkeit. Wie nutzen Sie diese und welche Schlüsse ziehen Sie aus den genutzten Kennzahlen? Wo sind Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen vorhanden? Nutzen Sie dabei im besten Fall dafür vorgesehene Analysetools, um methodisch sicher zu agieren und gleichzeitig eine Art Fahrplan zu haben, damit keine wichtigen Aspekte vergessen werden.

2. Ziele festlegen

Mit Kenntnis der aktuellen Situation ist ein Abgleich mit den zukünftigen Anforderungen an das Unternehmen und seine Mitarbeiter zwingend erforderlich. Im besten Fall gleichen Sie einfach Ihre Unternehmens- und Personal-Strategie mit den gewonnenen Erkenntnissen ab. Im schlechtesten Fall gibt es diese noch nicht und Sie sollten sich dringend erst einmal darüber klar werden, wo sich Ihr Unternehmen zukünftig hinbewegen soll und wen Sie dazu benötigen! Also welche Qualifikationen und Persönlichkeitsprofile werden Ihr Unternehmen auch zukünftig erfolgreich machen? Wer ist Ihre Zielgruppe und was macht genau diese Bewerber- bzw. Mitarbeiterzielgruppe aus?

3. Maßnahmen umsetzen

Mit dem Wissen darüber, wer genau gesucht wird, geht es in dieser Phase darum, den gewünschten Bewerber/ Mitarbeiter individuell zu erreichen und anzusprechen. Eine wichtige Rolle spielen dabei diejenigen, die bereits für Sie arbeiten. Gutes Employer Branding ist mehr als nur durch viel Geld in Kommunikationsmaßnahmen bekannter zu werden, sondern eine Haltung gegenüber bereits vorhandenen und künftigen Mitarbeitern. Kommuniziertes Vertrauen nach außen zu schaffen gelingt nur durch gelebtes Vertrauen im Inneren. Internal Branding, also die Maßnahmen für mehr Mitarbeiterzufriedenheit mit Ihrem Unternehmen, ist Voraussetzung dafür, dass diese zufriedenen Mitarbeiter nach außen als Markenbotschafter für Ihr Unternehmen auftreten. Sie erreichen also zwei Ziele damit: Ihre Mitarbeiter können weniger leicht abgeworben werden und Sie gewinnen leichter neue Mitarbeiter.

Clustern Sie Ihre Zielgruppen zum Beispiel nach Ausbildung, Facharbeitern und Führungskräften. Nutzten Sie dabei auch Erfahrungswerte von professionellen Medienagenturen, um diese verschiedenen Zielgruppen bestmöglich zu erreichen und anzusprechen.

4. Erfolge messen

Verfolgen Sie Ihre Aktionen und vergleichen Sie Ihre Kennzahlen in regelmäßigen Abständen, damit Sie Ihr Budget auf die Kanäle verteilen können, die Ihnen tatsächlich Erfolg bringen! Wichtig ist auch, dass Ihre Personalmanagementprozesse sauber strukturiert sind. Das beste Employer Branding nützt nichts, wenn beispielsweise Ihre Bewerber vier Wochen auf eine Eingangsbestätigung warten und sich dadurch für ein anderes Angebot entscheiden. Sensibilisieren und trainieren Sie Ihre HR-Mitarbeiter und lassen Sie Freiräume für kreative Ideen und Verbesserungsvorschläge der Personalmanagementprozesse und -strukturen zu.

Rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen zu dem Thema haben oder ich Sie in Ihrem Findungsprozess unterstützen kann. Ich stehe Ihnen gern zur Verfügung!