Die Hochschule Mittweida und das Automobilentwicklungs-Unternehmen IAV kooperieren bei der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften: Mit dem Master-Studienangebot „Vernetzte intelligente Systeme“ bilden sie Studierende wie Professionals in zentralen Zukunftsthemen der Mobilität von morgen aus. IAV übernimmt dafür auch die Finanzierung zweier Stiftungsprofessuren.
Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Die Transformation wird über neue Antriebe, Services und Dienstleistungen gelingen. Diese zu entwickeln, ist die Aufgabe von Spezialisten. IAV, einer der weltweit führenden Engineering-Partner der Automobilindustrie, geht dafür in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mittweida einen für das Unternehmen bislang einmaligen Weg: IAV finanziert zwei Stiftungsprofessuren und unterstützt Mitarbeiter darin, neben dem Beruf das Masterstudium „Vernetzte intelligente Systeme“ an der Hochschule Mittweida zu absolvieren. Der Studiengang steht auch Bewerbern offen, die nicht bei IAV arbeiten. 15 Studierende sind es aktuell im ersten Semester, darunter fünf von IAV.
„Als führender Automotive-Entwickler sind wir gefragter Partner unserer Kunden bei erfolgskritischen Zukunftsprojekten. Die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter spielt darum bei IAV seit jeher eine zentrale Rolle. In Kooperation mit der Hochschule Mittweida schalten wir nun noch mal einen Gang höher und qualifizieren unsere Mitarbeiter und vielversprechende Talente zielgerichtet in zentralen Zukunftsthemen unserer Branche“, sagt Matthias Kratzsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von IAV.
„Digitalisierung, Vernetzung und Automation sind neben neuen Antriebstechnologien die entscheidenden Faktoren für die Zukunft des Automobils, und damit für die Branche“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jan Thomanek von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Mittweida. Thomanek hat selbst viele Jahre in der Automobilindustrie gearbeitet. In seiner Fakultät hat er gemeinsam mit den Stiftungsprofessoren Falk Langer und Daniel Kriesten die Studienrichtung „Vernetzte intelligente Systeme“ im Masterstudiengang „Elektrotechnik-Automation“ entwickelt. Die Studienrichtung hat einen starken Praxisbezug und behandelt Themen wie Softwareentwicklung, Cyber Security, Künstliche Intelligenz sowie das vernetzte und automatisierte Fahren.
Verzahnung von Forschung und Industrie
„Daten erfassen, verarbeiten und hochgradige Vernetzung: das sind heute schon die Hauptaufgaben der technischen Entwicklung, die Autos autonom, sicher, komfortabel und umweltschonend macht“, sagt Prof. Dr. Daniel Kriesten, Inhaber der Stiftungsprofessur „Methoden und Technologien Automotive Software“. IAV finanziert seine Stiftungsprofessur und die seines Kollegen Prof. Dr. Falk Langer „Connectivity & Services Automotive Software“ für drei Jahre mit der Option um eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Dabei geht es neben der Lehre auch um gemeinsame Forschung. Prof. Thomanek sagt: „Durch die Kooperation mit IAV ist die Hochschule noch näher an den Forschungsfragen der Industrie. Das Potenzial wollen wir mit gemeinsamen Forschungsprojekten heben und so auch langfristig zur Sicherung des Automobilbau-Standorts Deutschland beitragen.“
Attraktives Qualifizierungsangebot für Interessenten
Die enge Kooperation zwischen Forschung und Industrie bringt die Studierenden früh in den Austausch mit Unternehmen. Mindestens genauso wichtig ist es jedoch auch, den von Unternehmen kommenden Mitarbeitern ein attraktives Qualifizierungsprogramm anbieten zu können. Christian Schreiber ist Ingenieur bei IAV, arbeitet am Standort Ingolstadt und studiert seit dem Wintersemester im Masterstudiengang. Das geschieht kombiniert über Online-Lehre und Präsenztage in Mittweida. IAV stellt Christian Schreiber die notwendigen Weiterbildungstage und Rahmenbedingungen zur Verfügung, sodass das Studium in der zweijährigen Regelstudienzeit ohne große Einkommenseinbußen zu bewältigen ist. „Natürlich ist Studieren neben dem Arbeiten eine zusätzliche Belastung. Außerhalb der Präsenztage in Mittweida muss ich auch im Berufsalltag noch etwas fürs Studium tun. Aber von der Hochschule ist es ist inhaltlich und organisatorisch optimal geplant, und für mich ist es eine wertvolle Investition in die Zukunft.“