Ein neues Beleuchtungssystem für eine präzisere Fahrzeugdokumentation soll herkömmliche Xenon-Blitzgeräte ersetzen. An dieser modernen LED-Technologie arbeiten das Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) e.V. und die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ). Sie entwickeln das neue System zusammen mit den Industriepartnern Unidata und Mountain Photonics.
Das neue Beleuchtungssystem soll besonders energiesparend, langlebig und präzise sein. So lassen sich Schäden an Fahrzeugen noch besser und sicherer dokumentieren – zum Beispiel für Gutachten oder Gerichtsgutachten. Die Neuentwicklung basiert auf LEDs und löst herkömmliche Xenon-Blitzgeräte ab. Bestehende Systeme auf Basis von Xenon-Gasentladungslampen stoßen mittlerweile an ihre Grenzen. Unpräzise Blitzauslösungen führen zu Helligkeitsgradienten und Farbverfälschungen auf den Aufnahmen, die eine korrekte Schadenserkennung erschweren. Zudem sind die Lampen wartungsintensiv und ihre Lebensdauer begrenzt. Hier setzt das Projekt MateLED an: Mithilfe von synchronisierten LED-Blitzen wollen die Projektpartner genau diese Schwächen ausgleichen. Zwei Jahre lang arbeiten die WHZ, das FTZ sowie Unidata und Mountain Photonics gemeinsam an dieser Lösung.
Auf Erfahrungen aufgebaut
Das Projekt MateLED baut auf den Erkenntnissen eines Vorgängerprojekts auf – einer Prototypentwicklung zur automatisierten Erfassung von Fahrzeugschäden. Die dabei verwendeten Xenon-Blitzgeräte wiesen jedoch Einschränkungen in der Synchronisation und Bildqualität auf. Diese Erkenntnisse haben gezeigt: LEDs können eine bessere Lösung sein. MateLED adressiert genau diese Schwachstellen, um eine zuverlässigere und nachhaltigere Lösung zu schaffen. Dabei werden modernste LED-Emitter (Leuchtquellen in einem LED-System) im Mikrosekundenbereich exakt zu- und abgeschaltet, um absolut definierte Beleuchtungszustände zu erhalten.
Innovative Technik für beste Ergebnisse
Das FTZ entwickelt gemeinsam mit der WHZ und Mountain Photonics eine leistungsstarke Elektronik. Diese soll Mikropulse mit Spitzenströmen von bis zu 100 Ampere erzeugen und eine synchrone Ansteuerung mehrerer LED-Emitter im Mikrosekundenbereich ermöglichen. WHZ und Mountain Photonics arbeiten gemeinsam an der Konzeption und Evaluation eines optischen Beleuchtungssystems und Synchronisation mehrerer Emitter. Unidata ergänzt das Konsortium durch Entwicklung einer Kommunikationsschnittstelle, die eine präzise Ansteuerung mehrerer Belichtungsgruppen an einer Anlage zur Fahrzeugdokumentation ermöglicht.
Vorteile und Ausblick
Das MateLED-Beleuchtungssystem ist neben der Fahrzeugdokumentation auch in anderen Bereichen wie der industriellen Bildverarbeitung oder der Fotografie einsetzbar. Neben der Reduzierung des Energieverbrauchs zeichnet sich das System durch seine Langlebigkeit und Präzision aus. Für die beteiligten Partner bietet das Projekt die Chance, sich mit innovativer Technik am Markt noch besser zu positionieren.
Über das Projekt
MateLED („Energieeffizientes Hochleistungs-Beleuchtungssystem für messtechnische Anwendungen im Bereich der Fahrzeugdokumentation“) startete am 1. Mai 2024 und läuft zwei Jahre. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert es im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM).