Max Jankowsky ist neuer Präsident der IHK Chemnitz. Die neu konstituierte Vollversammlung für die Jahre 2023 bis 2029 wählte den Geschäftsführer der Gießerei Lößnitz GmbH aus ihren Reihen. Der 30-Jährige folgt auf den 69-jährigen Dr. Dieter Pfortner.
Mut der jungen Generation
„Die Verantwortung hat mich stark gemacht, heute hier zu stehen. Das ist der Mut der jungen Generation, alles dafür zu tun, damit das industrielle Herz der Wirtschaft in der Region bleibt. Wir werden Bürokratie nicht abbauen können, sondern den Praxisbezug zur Politik wiederherstellen. Für mich ist es eine Ehre und Ansporn zugleich das Amt anzunehmen“, sagte der neue Präsident nach der Wahl.
Max Jankowsky leitet seit Anfang 2020 gemeinsam mit Jörg Kattermann das Familienunternehmen Gießerei Lößnitz. Der junge Geschäftsführer hat vorher an der Berufsakademie Bautzen sowie der Universität Mainz studiert und internationale Erfahrungen gesammelt. Mit den 85 Mitarbeitern in Lößnitz sorgt er für die Grundlagen der Automobilproduktion. Im Unternehmen entstehen die Gussformen für die Presswerkzeuge, aus denen wiederum die Teile für die Fahrzeugkarosserien gefertigt werden. Als Chef eines energieintensiven Betriebes kennt er die aktuellen Herausforderungen für die Wirtschaft hautnah.
Seine berufliche Tätigkeit ist eng mit ehrenamtlichem Engagement für die heimische Region sowie für den Wirtschaftsstandort Deutschland verbunden. Dafür wirkt er als Botschafter des Erzgebirges genauso wie als Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie der DIHK, als Senator der Wirtschaft Deutschland und nunmehr als Präsident der IHK Chemnitz.
Deutliche Worte vom scheidenden Präsidenten
Der scheidende Präsident Dr. Dieter Pfortner fand nochmals deutliche Worte zur aktuellen Wirtschaftslage: „Während andere Staaten in Infrastruktur investieren oder ihr Steuersystem reformieren, kommt Deutschland nicht voran. Im Ergebnis verliert der Standort immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit.“ So habe Deutschland die höchsten Strompreise im Vergleich der Industrieländer, nur die Dänen zahlen mehr.
Deutschland könne mit Spitzenstandorten wie in Nordamerika, aber auch mit Ländern in Westeuropa und Skandinavien kaum noch mithalten. Das belegten verschiedene Rankings der Wettbewerbsfähigkeit der Industrieländer. „Deshalb fordert die regionale Wirtschaft keine weiteren Belastungen, keine zusätzliche Bürokratie und keine ideologische Novellierung des Vergabegesetzes“, so Pfortner weiter.
An den anwesenden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gerichtet, sagte er: „Wir wissen sehr zu schätzen, dass Sie sich ganz bewusst entschieden haben, gerade dieser heutigen konstituierenden Vollversammlung beizuwohnen. Ehrenamt und wirtschaftliche Selbstverwaltung sind hohe Güter im Rahmen unserer Gesellschaft. Die Politik tut gut daran, dieses Engagement zu achten, die Stimme der Wirtschaft anzuhören und partnerschaftlich zu betrachten.“ Eine der ersten Aufgaben der neuen Vollversammlung wird es sein, die Wirtschaftspositionen für die anstehende Landtagswahl 2024 auszuarbeiten.