Die Mobilitätsbranche steht vor einer Mammutaufgabe. Diese Einschätzung trifft der ostdeutsche Automotive-Cluster ACOD zum ersten Auto-Gipfel unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz am 10. Januar 2023. Der Cluster sieht die Branche bei der Transformations-Bewältigung hin zu CO2-neutralen Antrieben in den neuen Bundesländern auf dem richtigen Weg.
ACOD-Geschäftsführer Dr. Jens Katzek unterstreicht: „Wir gehen voran, wir verfügen nicht nur über exzellent aufgestellte Fertigungsstandorte von BMW, Daimler, Opel, Porsche und Volkswagen, sondern über international anerkannte Kompetenzen in Forschung und Entwicklung.“ Zusammen mit dem breiten Mittelstand in der Zulieferindustrie und der Dienstleister- bzw. Ausrüsterbranche seien dies stabile Fundamente für die Zukunftsfähigkeit und Beschäftigungssicherheit. Das habe gleichsam positiven Einfluss auf die gesamte ostdeutsche Wirtschaft.
Gemeinsam arbeiten und nicht nur eine Vision an die Wand werfen
Der ACOD sowie die länderspezifischen Automobilzuliefer-Netzwerke in den neuen Bundesländern bringen ihre Expertise zudem gezielt in verschiedene Gremien der Bundesregierung ein. Dr. Katzek vertritt die Branche im Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft (ETA) des Bundeswirtschaftsministeriums. Es reiche nicht, nur die Vision einer Transformation der Mobilität an die Wand zu werfen – es müsse auch gemeinsam daran arbeiten werden, die Transformation zu einem Erfolg zu führen, betont Katzek.
Autoindustrie hat Schalter für E-Mobilität umgelegt
„Die Politik hat von der Automobilwirtschaft gefordert, den Prozess zu beschleunigen und den Schalter für die Elektromobilität schnell umzulegen. Das ist geschehen, gerade auch in Ostdeutschland“, bekräftigt Katzek. Die Autoindustrie stehe zum Klimaschutz. Sie biete emissionsfreie Fahrzeuge für die Verbraucherinnen und Verbraucher an und hat bereits jetzt zig Milliarden investiert, um dieses Ziel zu erreichen. „Egal ob bei Batterie getriebener Mobilität, bei Wasserstoff als Alternative und bei synthetischen (= CO2-neutralen) Brennstoffen für die zig Millionen Autos, die wir noch Jahrzehnte auf den Straßen haben werden – zu allen Themen finden sich Vorreiter und wichtige Akteure in der ostdeutschen Industrie und Forschung“, sagt der ACOD-Geschäftsführer.
Jetzt muss die Politik ihre Hausaufgaben machen
Er fordert, dass jetzt die Politik aber ebenfalls ihre Hausaufgaben erledigen müsse. Dazu zählen eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie global diversifizierte Handelsvereinbarungen, um Rohstoffe zu sichern. Der industrielle Wandel hin zu mehr Klimaschutz erfordert eine neue Rohstoffbasis. Die Transformation basiere auf einer Reihe von Rohstoffen, die importiert werden müssen. Entscheidend ist dabei, weltweite, diverse Bezugsquellen zu haben, die den steigenden Bedarf krisensicher abdecken.
Weiterhin sei der Aufbau einer Infrastruktur notwendig, die diesen Namen auch verdiene. Das heißt mehr Dynamik für Lade- und digitale Infrastruktur. „Wir reden zwar über autonomes Fahren und mehr Verkehrssicherheit und mehr Komfort durch miteinander verbundene Autos in der Zukunft – ohne eine digitale Infrastruktur läuft da aber gar nichts!“ Das alles werde nicht gehen, wenn nicht auch Genehmigungsverfahren digitaler, einfacher und schneller werden, schreibt der ACOD den politisch verantwortlichen ins Hausaufgabenheft.