Lösungen für kreislauffähige E-Fahrzeuge

Lösungen für kreislauffähige E-Fahrzeuge
Bei einer niedrigen Wiederverwertungsquote von Altteilen gehen wertvolle Ressourcen verloren. ZEvRA wird Wege aufzeigen, wie dieser Anteil bei (batterie-)elektrischen Fahrzeugen gesteigert werden kann. Abbildung: KI-generiertes Bild/Adobe Firefly
13.03.2024 | Redaktion Autoland

Die Partner wollen auf Basis eines beliebten Serienmodells von Skoda virtuell ein Circular Car Concept entwickeln. Zu Demonstrationszecken bauen sie ein Fahrzeug mit Teilen aus recycelten Werkstoffen auf, die den Kriterien der Kreislaufwirtschaft entsprechen. Sie konzentrieren sich auf die Wertschöpfungskette batterieelektrischer Fahrzeuge, da ab 2035 nur noch diese Autos in Europa in den Verkauf kommen sollen.

CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug soll um mindestens 25 Prozent sinken

Geplant ist die Entwicklung einer Methodik für zirkuläres Design und eine ganzheitliche Kreislaufbewertung. ZEvRA betrachtet die wichtigsten Materialien, die mehr als 84 Prozent im Materialmix eines typischen E-Fahrzeugs abdecken. Das sind Stahl, Aluminium (gewalzt, gegossen und geschäumt), Thermoplast-Verbundstoffe, Kunststoffe, Glas, Reifen und Seltene Erden. Die erarbeiteten Lösungen werden durch eine Reihe von digitalen Tools unterstützt, um Kreislauffähigkeit, Rückverfolgbarkeit und die virtuelle Integration von Komponenten in ein vollständig reproduzierbares Fahrzeug sicherzustellen. Dank ZEvRA soll der CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug künftig um mindestens 25 Prozent sinken.

Aus alt mach neu – Anteil erreicht bei einigen Materialgruppen 100 Prozent

Damit das Ziel von Fahrzeugteilen ohne neue Rohstoffe erreichbar bleibt, müssen zahlreiche Materialien ein hundertprozentige Wiederverwendungsquote erfüllen. Dies gilt beispielsweise für Stahl und sämtliche Aluminiumlegierungen bei gewalzten, gegossenen und Aluminiumschaumteilen. Selbst für die Herstellung neuer Reifen sollen nahezu ausschließlich Sekundärrohstoffe zum Einsatz kommen – auch bei der Lauffläche. Bereits heute ist klar: Zirkuläres Design, also die Berücksichtigung von Wiederaufbereitungskriterien bereits in der Entwicklung neuer Teile, leistet den wichtigsten Beitrag zu einer verträglichen Umwelt- und Klimabilanz.

Wirkung in Automobilindustrie entfalten

Im EU-Projekt ZEvRA haben sich Pkw-Hersteller wie Volkswagen, Skoda und Stellantis sowie große Zulieferer (u.a. Faurecia, Continental) ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen verschrieben. Wichtige Erkenntnisse und Ergebnisse des bis Ende 2026 terminierten Projekts können sich so in der Automobilindustrie verankern und Wirkung entfalten.

Kernkompetenz Ressourceneffizienz: das Fraunhofer IWU koordiniert ZEvRA

Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Chemnitzer Instituts liegt auf der Energie- und Ressourceneffizienz im produzierenden Gewerbe. Im Bereich Kreislaufwirtschaft arbeitet es an den konstruktiven und herstellungsseitigen Voraussetzungen für ein zweites oder drittes Produktleben möglichst vieler Erzeugnisse. Bei ZEvRA bringt das IWU sein umfangreiches Know-How in Repurposeprozessen für Stahlbauteile, der Nutzung von Aluminiumrezyklaten für Knet-, Guss- und Schaumbauteile sowie der konstruktionsbegleitenden Kreislaufbewertung von Bauteilen ein.

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