Für Allgaier Sachsen im vogtländischen Oelsnitz ist ein Investor gefunden. Die Martin-Gruppe mit Hauptsitz im bayerischen Ebersdorf bei Coburg übernimmt den Geschäftsbetrieb des Automobilzulieferers und alle rund 100 Beschäftigten. Das teilte Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Heinz-Joachim Hombach von der Pluta Rechtsanwalts GmbH mit. Nach der Insolvenz des Mutterunternehmens war die Zukunft des sächsischen Allgaier-Standorts über ein Jahr lang ungewiss.
Mit der Martin-Gruppe hat der Insolvenzverwalter ein mittelständisches deutsches Familienunternehmen gefunden, das den Standort in Sachsen langfristig erhalten will. Künftig firmiert der Betrieb unter der Marke Martin. Der strategische Investor setzt damit seinen Expansionskurs fort und erweitert sein bestehendes Angebot um größere Karosseriestrukturteile aus Sachsen.
Allgaier Sachsen gilt als europäisches Vorzeigewerk
Das Werk im sächsischen Oelsnitz ist eines der jüngsten und modernsten Werke der Allgaier Gruppe. Es ist auf große Struktur- und Zusammenbauteile aus Stahl und Aluminium spezialisiert und dient als Vorzeigewerk für den europäischen Raum. Von hier werden zahlreiche Werke der Automobilindustrie im In- und Ausland mit Karosserieaußenhaut- und Strukturteilen sowie komplexen Baugruppen beliefert. Das Werk umfasst rund 12.000 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche. Die Eröffnung fand vor acht Jahren statt.
Das Unternehmen Allgaier Sachsen GmbH befindet sich seit über einem Jahr in einem Insolvenzverfahren. Pluta-Rechtsanwalt Hombach führte mit seinem Team den Geschäftsbetrieb 14 Monate fort und initiierte einen nun erfolgreich abgeschlossenen Investorenprozess. Damit sind für den Standort – im Vergleich zu anderen sächsischen Automobilzulieferern – die Zeiten der Unsicherheit vorerst vorbei.
Mittelständischer Investor ist Spezialist für Metallumformung
Die Martin-Gruppe ist ein global tätiger Spezialist für Metallumformung und langjähriger Player in der Automobilindustrie. Die Unternehmensgruppe hat Standorte in Deutschland und Litauen. Die Gruppe entwickelt und produziert Komponenten für die E-Mobilität, Schweiß- und Nietbaugruppen, Funktionsbaugruppen sowie Stanz- und Umformteile. Seit der Gründung im Jahr 1967 ist es ein inhabergeführtes und eigenfinanziertes Familienunternehmen. Unter der Leitung des geschäftsführenden Gesellschafters Peter Martin wuchs die Martin-Gruppe kontinuierlich. Inzwischen arbeiten an den vier Standorten insgesamt 800 Mitarbeiter. Mit dem sächsischen Oelsnitz kommt nun ein fünfter Standort hinzu.