Intelligente Wasserstoff-Tanks im Visier

Der Herstellung intelligenter Wasserstoff-Tanks aus Leichtbauwerkstoffen mit integrierter Sensorik widmen sich die Partner im SmartErz-Projekt SmartHydro.
Der Herstellung intelligenter Wasserstoff-Tanks aus Leichtbauwerkstoffen mit integrierter Sensorik widmen sich die Partner im SmartErz-Projekt SmartHydro. Foto: H2 Mobility/Felix Krumbholz
19.01.2021 | Redaktion Autoland

Mit SmartHydro startet das erste SmartErz-Projekt in die Umsetzung. Die Partner wollen ein intelligentes und damit sicheres Tankträgersystem für Wasserstoff-Antriebe entwickeln. Für das Vorhaben stehen ca. 900.000 Euro aus der Innovationsförderung „WIR! Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums bereit.

Leichtbauwerkstoffe mit integrierter Sensorik

Im Projekt SmartHydro arbeiten vier Partner daran, Werkzeuge für ein intelligentes Tankträgersystem für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zu entwickeln. Der Formen- und Werkzeugbau Gebrüder Ficker GmbH Marienberg legt den Grundstein für die kosteneffiziente Fertigung des intelligenten Faserkunststoffverbund-Bauteils. Geschäftsführer Martin Dietze beschreibt die Leistungen des Unternehmens im Projekt: „Schon seit Längerem beschäftigen wir uns mit der Verarbeitung von neuartigen Leichtbauwerkstoffen. Insbesondere die Integration von Sensortechnik in den Fertigungsprozess stellt eine erhebliche Erweiterung bisheriger Fertigungsmöglichkeiten dar. Wir als Verarbeitungsexperten mit anwendungsspezifischer Materialkompetenz können mit unseren Forschungspartnern im Projekt SmartHydro effizient an neuen Lösungen für den Werkzeugbau arbeiten.“

Das Cetex Institut gGmbH, An-Institut der TU Chemnitz, unterstützt das Unternehmen im Forschungsdesign. Marcel Meyer, Leiter der Forschung und Entwicklung bei Cetex, beschreibt die Stärke des Netzwerkes SmartERZ „Forschungspartner und kleine und mittelständische Unternehmen werden hier vernetzt, um deren fehlende Forschungskapazitäten auszugleichen und die Kompetenzen der Partner zu bündeln. Wir als Cetex bringen in das Projekt unser Know-how für die Material- und Bauteilentwicklung ein, also wie der Faserverbundwerkstoff hergestellt und weiterverarbeitet werden muss.“

Gemeinsam mit den weiteren Partnern TISORA Sondermaschinen GmbH und LSE Lightweight Structures Engineering GmbH soll die sensible Sensorik zur Messung aller Parameter in den Leichtbauwerkstoff für das Trägersystem baulich integriert werden. Sollte es zu einer Beschädigung am Tankträger im Fahrbetrieb eines wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs kommen, gibt die Sensorik eine Rückmeldung an die Bordsysteme. So würde eine drohende Überhitzung oder gar eine gröbere Beschädigung am Tanksystem angezeigt werden, so dass der Fahrzeugführer gewarnt ist und entsprechende Schritte einleiten kann.

Die Vision von SmartERZ

Für die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH, die als Bündniskoordinator auch Ideengeber für das Netzwerk SmartERZ ist, steht neben der Optimierung von Kontakten zwischen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und dem erzgebirgischen Mittelstand, wie im Beispiel SmartHydro, aber eine noch größere Vision für die regionale Wirtschaftsentwicklung. „Die Idee ist es, aus dem SmartERZ-Netzwerk heraus mehr Innovationspotenzial und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung für den regionalen Mittelstand zu generieren. Wir wollen in unserer Funktion als Wirtschaftsförderung Türöffner sein und die regionalen, vielseitigen Fertigungskompetenzen aus Kunststoffverarbeitung, Textilindustrie, Werkzeugbau und Elektrotechnik zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuartige Werkstoffe motivieren: mit dem Ziel, das Erzgebirge zu einem führenden Technologiecluster für intelligente Bauteile zu entwickeln“, führt Jan Kammerl, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftsservice/Fachkräfte der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH, aus.

Innovative Partner finden auf www.innoverz.de

Um generell Innovationsbestrebungen der regionalen Wirtschaft zu befördern, wurde im November 2020 die Plattform www.innoverz.de durch die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH gelauncht. Hier finden Unternehmen z. B. Ideen, Know-how sowie Netzwerkpartner für ihre Innovationsthemen und können konkrete Gesuche aufgeben, um regionale Lösungspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft zu finden.

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