Vier Jahre nach der Gründung erreicht das Technologieunternehmen herone 2022 zwei wichtige Meilensteine. Kurz nach dem Bezug der neuen Produktionshalle ist auch die Luftfahrt-Zertifizierung AS/EN 9100 erfolgreich abgeschlossen. Damit sind zwei wichtige Voraussetzungen als Zulieferer für die Luftfahrt erfüllt.
Produktion skaliert und zertifiziert
In einem Festakt hatte das Unternehmen am 18. März 2022 die neue Produktionsstätte eingeweiht. Die Begeisterung für die herone-Vision einer emissionsfreien Mobilität übertrug sich dabei auf die rund 100 Gäste. Auf 1.000 Quadratmetern werden die aktuell 13 Mitarbeiter thermoplastische Composite-Bauteile in Serie fertigen. Bis zu 20.000 Teile pro Jahr kann herone auf der installierten Technik herstellen. „Die Eröffnung markiert für uns einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Zulieferer von thermoplastischen Faserverbund-Profilen für die Luftfahrt“, erklärt Dr. Christian Garthaus, einer der zwei Geschäftsführer und Mitgründer der herone GmbH. Insgesamt investierte das junge Unternehmen mit Hilfe der sächsischen KETs-Pilotlinien-Förderung rund 4,6 Millionen Euro. „Durch die Förderung konnten wir nicht nur die Pilotanlage realisieren, sondern auch der Weg bis hin zur Produkteinführung ist finanziert“, ergänzt Daniel Barfuß, der mit Alexander Rohkamm das Gründungsteam vervollständigt.
Ultraleichte Hohlprofile für emissionsfreie Mobilität
Zum Herstellen der recycelbaren thermoplastischen Verbundbauteilen in großem Maßstab kombiniert die herone-Technologie automatisierte Textiltechnik (Flechtverfahren) mit einem effizienten Pressprozess. Ressourcenschonend lassen sich so Hohlprofile aus faserverstärkten Kunststoffen mit veränderlichen Lagenaufbauten oder Querschnitten sowie Lasteinleitungselementen herstellen. Die kosteneffizienten Hohlprofile in Form von Streben, Wellen und Rohrleitungen finden Anwendung als Leichtbaulösungen zur Übertragung von Lasten, Bewegungen und Flüssigkeiten in Mobilität, Sport und Industrie. „Unser Ziel ist es, Lösungen zur Überwindung von Grenzen anzubieten, und so unseren Beitrag zur Bewältigung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten“, fasst Christian Garthaus die tiefe Motivation in Worte. „Mit der herone-Technologie können wir beispielsweise den Wandel hin zum emissionsfreien Flugverkehr prägend unterstützen.“
Zertifizierung nach strengen Luftfahrt-Standards
Um Teile für die Luftfahrt liefern zu können, müssen von Zulieferern verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Denn die Sicherheitsstandards für die Luft- und Raumfahrt sind so hoch wie in kaum einer anderen Branche. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist eine QM (Qualitätsmanagement)-Luftfahrt-Zertifizierung nach AS/EN 9100. Wenige Tage nach der Einweihung des neuen Produktionsstandorts gelang diese Zertifizierung.
„Die Zertifizierung ist für uns ein sehr großer Schritt. Pläne und Visionen, die vor vier Jahren nur auf dem Papier bestanden, nun in die Realität umgesetzt zu haben, macht uns glücklich. Wir sind stolz auf unser Team“ bedankt sich Daniel Barfuß bei den Mitarbeitern und verbindet damit auch den Dank an Partner wie Boeing und an die unterstützenden Risikokapitalgeber.
Mehrfach präsent auf der JEC in Paris
„Zum ersten Mal werden wir als serienfähiger Lieferant auf der JEC World in Paris vertreten sein – und das nicht nur mit einem eigenen Stand, sondern auch auf dem Industry- und dem Mobility-Planeten. Wir freuen uns auf den interessanten persönlichen Austausch mit den Fachbesuchern“, schaut Christian Garthaus bereits auf das nächste Ziel. Das Unternehmen zeigt auf der JEC vom 3. bis 5. Mai 2022 die gesamte Bandbreite seiner Produkte: von einer integralen Turbinenumhausung für Flugtaxis über vorgespannte Motorraumstreben bis hin zu einem Leitungssegment für den Transport von Wasserstoff – alles aus 100 Prozent thermoplastischen Composites.