Der Leichtbau-Forschungscluster MERGE der TU Chemnitz stärkt mit der „2nd Polish-German Bridge Conference“, die am 19./20. April 2018 in Chemnitz stattfand, die grenzüberschreitende Wissenschaftskooperation mit den polnischen Partnern – der Politechnika Opolska (TU Oppeln) und der Politechnika Wroclawska (TU Breslau).
Im Fokus der gemeinsamen Forschungen steht die Herstellung neuartiger Leichtbaustrukturen durch fortschrittliche Technologien mit dem Fokus auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Bereits seit einigen Jahren hat sich die Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Universitäten und Unternehmen zunehmend intensiviert. So schuf Prof. Dr. Kroll, Koordinator des Bundesexzellenzclusters MERGE, mit seinem Team ausgeprägte Netzwerkstrukturen zwischen den Ländern. In die Internationalisierungsstrategie des Clusters, MERGEurope, sind Wissenschafts- und Wirtschaftsvertreter Polens mittlerweile über Jahre hinweg in Projekte eingebunden. Der Rektor der Politechnika Opolska, Prof. Marek Tukiendorf, wirkt im Exzellenzrat von MERGE mit. Außerdem führten gemeinsame Anstrengungen mit polnischen Kooperationspartnern im Oktober 2017 zur Gründung des grenzübergreifenden Forschungszentrums für Kunststofftechnologien Dopak in Wrocław.
Brückenschlag mit internationalen Verbundprojekten
Heute verbinden zahlreiche Netzwerkprojekte erfolgreich den Leichtbaustandort Chemnitz mit führenden europäischen Clustern und Forschungsinstitutionen, darunter auch die polnischen Partner. So startete im September 2017 das von der Europäischen Union geförderte Interreg-Projekt „AMiCE“, das von den MERGE-Mitarbeitern maßgeblich initiiert und nun koordiniert wird. Die „Alliance for Advanced Manufacturing in Central Europe“ (AMiCE) vereint insgesamt elf Partner, darunter auch die Politechnika Wroclawska, die sich jeweils zu Tandems bestehend aus einem Vertreter der Wissenschaft und einem Vertreter der Industrie und Wirtschaft bzw. Regionalentwicklung für das Projekt zusammengeschlossen haben. Gemeinsam wollen sie den Technologietransfer und die Entwicklung von Innovationsvorhaben in den Bereichen 3D-Druck und Kreislaufwirtschaft vorantreiben.
Auch das EU-geförderte Interreg-Projekt „Synergy“, das auf die Stärkung von Kooperationen und Synergien zwischen Unternehmen, Industrie, Forschung, Vermittlern und politischen Entscheidungsträgern in Mitteleuropa abzielt, wurde unter Federführung der TU Chemnitz initiiert. Ein Partner des Projekts ist die Politechnika Wroclawska. Im Fokus von „Synergy“ stehen Themen wie additive Fertigung und 3D-Druck, mikro- und nanotechnologiebezogene Prozesse und Materialien sowie Industrie 4.0.
Grenzübergreifend bestens vernetzt
Die Chemnitzer Forschenden sind zudem maßgeblich an der Etablierung eines bisher nicht vorhandenen Forschungs- und Entwicklungsbereichs Leichtbau an der Fakultät für Maschinenbau der Politechnika Opolska beteiligt. Hierzu fanden und finden Lehrveranstaltungen und Workshops vor Ort statt, um die vorhandenen Kompetenzen der TU Opole und der Region Opole mit Blick auf Leichtbau zu bündeln und mit Know-how angrenzender Regionen komplementär zu ergänzen.
Aktuell finden zudem Gespräche über die Gründung eines Fraunhofer Project Centers in Opole statt. Dieses anvisierte Center mit dem Namen „Advanced Lightweight Technologies (ALighT)“ ist als Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen- und Umformtechnik IWU Chemnitz und der Politechnika Opolska angedacht.