Das Leipziger KI-Startup Kopernikus Automotive erhält ein Drei-Millionen-Euro-Folgeinvestment von Continental und dem TGFS Technologiegründerfonds Sachsen. Das Unternehmen ist auf fahrerloses hochautomatisiertes Parken und autonomes Rangieren auf Level 4 spezialisiert.
Mit dem Investment legt Kopernikus den nächsten Gang in Richtung Serienentwicklung ein. „Diese Kapitalerhöhung sichert ab, dass wir unsere Serienentwicklung und Sicherheitszertifizierung für eine der ersten wirklich fahrerlosen Anwendungen, die wir alltäglich sehen werden, abschließen können”, sagt COO Tim von Törne.
Aufträge von VW-Cariad und Ford
Bereits 2022 hatte Kopernikus den Auftrag für eine neue Testanlage in Wolfsburg für das automatisierte Parken Type 2 von der VW-Softwaretochter Cariad erhalten. Ebenso stehen Aufträge für Pilotprojekte in zwei Ford-Autowerken in den Büchern.
Kopernikus fokussiert seine KI-Entwicklung auf Autonomous Valet Parking und infrastruktur-basiertes Manövrieren. Dabei werden alle Fahrzeuge von Kameras und Computern überwacht und gefahren. Die Computer sind im Gebäude oder auf einem Gelände untergebracht. Häufig sind das ein Parkhaus, ein Logistikzentrum oder eine Fahrzeugfabrik. Kopernikus rüstet dieses Gelände mit einer Künstlichen Intelligenz aus, die ein Auto sicher fahren kann.
Die neue Testanlage in Wolfsburg soll als Entwicklungs- und Erprobungsfläche für die Entwicklung neuer Fahrzeuge mit Automated Valet Parking Funktion genutzt werden. „Cariad wird hier mit Kopernikus Automated Valet Parking erproben und an neuen Anwendungsfällen des automatisierten Fahrens arbeiten”, sagt Rudolf Leinfelder von Cariad.
Continental bringt Kopernikus-System in den Markt
Continental und TGFS hatten bereits in Kopernikus Automotive investiert. Der Automobilzulieferer hat inzwischen angefangen, ein Kopernikus-basiertes System weltweit zu vermarkten. Das geschah unter anderem mit einer Live Demonstration der Technologie auf der CES 2023 in Las Vegas Anfang Januar. Laut Laurent Fabre, Leiter des Segments Passive Safety and Sensorics bei Continental, lässt sich die Technik auf jedes heutige Serien-Auto anwenden. Es brauche dazu keine zusätzlichen Sensoren oder Computer im Fahrzeug.
Das Startup Kopernikus haben Stefan Jenzowsky (CEO) und Tim von Törne gegründet. Aktuell sind 25 Mitarbeiter beschäftigt.