Die Framo GmbH will noch in diesem Jahr einen E-Truck mit Wasserstoffantrieb vorstellen. Das kündigte das thüringische Unternehmen mit sächsischen Wurzeln an. Bislang ist der Mittelständler für die E-Mobilität im Bereich des Schwerlastverkehrs bekannt. Hier überzeugt er mit kleinen Serien für besondere Ansprüche.
Mit dem Vorstoß im Bereich des Brennstoffzellenantriebs verschafft sich Framo einmal mehr auf einem wichtigen Feld der Zukunftsmobilität einen technischen Vorsprung. „Wir haben jahrelang geforscht, entwickelt und gearbeitet, jetzt sind wir so weit“, stellt Framo-CTO Ralf Binnenbruck fest. „Das spezialisierte Know-how unserer Mitarbeiter und die Kontinuität in der Entwicklungsarbeit unserer Ingenieure machen diese Ergebnisse möglich“, betont Binnenbruck.
Angebot auf der Langstrecke
Framo hat bislang für E-Mobilität im Schwerlastverkehr gesorgt: Vom kommunalen Abfallsammel-Lkw über den elektrisch angetriebenen Betonmischer bis hin zum E-Truck mit Kühlaggregat reicht das Portfolio im Bereich von 7,5 bis 60 Tonnen. Zu den Kunden zählen u. a. die Supermarktkette Aldi, das Bahn-Logistikunternehmen DB Schenker oder auch Kommunen. Die Elektromobilität im Schwerlastverkehr hat ihre Stärken allerdings auf der Kurz- und Mitteldistanz. Mit der neuen Generation von Wasserstroff-Trucks will Framo deshalb nun auf der Langstrecke ein Angebot machen. Hier gilt die Wasserstofftechnologie in Form einer Brennstoffzelle als Zukunft der Mobilität. Auf diese Weise lässt sich erheblich Gewicht sparen und Ladungskapazität gewinnen. Gleichzeitig wächst die Reichweite der Trucks.
„Der Markt ist gigantisch“, ist Serhat Yilmaz überzeugt, Mitglied der Framo-Geschäftsführung und verantwortlich für Marketing, Business Development, Investor Relations sowie Vertrieb. „Wir bieten eine 100 Prozent emissionsfreie Mobilität für den Transport von Gütern. Die wird ein zentraler Baustein der Energiewende sein müssen und Teil eines nachhaltigen Wirtschaftssystems“ Der Prototyp, der noch in diesem Jahr vorgestellt werden soll, ist ein 26-Tonner, dessen Grundaufbau nach dem bewährten Framo-Prinzip mit modularen Erweiterungen für zahlreiche Nischen spezialisiert werden kann.
Derzeit befindet sich das Traditionsunternehmen in Gesprächen über eine engere Zusammenarbeit mit mehreren großen Partnern. „Unser Know-how in der Umrüstung mit der Serienstärke eines großen Konzerns zu verbinden, das kann für beide Seiten Sinn machen“, erklärt Serhat Yilmaz. Das aber ist nur eine von vielen Zukunftsperspektiven. Framo sieht auch große Chancen in der Auslieferung fertiger KITs, die dann weltweit von spezialisierten Umrüstern verbaut werden. Denn neben der Auslieferung neuer Lkw wird der Umbau bestehender Fuhrparks in den kommenden Jahren erheblich an Bedeutung gewinnen.