Finanzen für Carbonfaser-Forschung

Finanzen für Carbonfaser-Forschung
Die TU Chemnitz verfügt über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet des Carbonfaserleichtbaus. Ein wesentlicher Initiator dafür ist Prof. Dr. Lothar Kroll (r. mit Sebastian Nendel). Unter seiner Leitung erfolgt auch der Aufbau der Carbon LabFactory in der Lausitz. Foto: TU Chemnitz
02.12.2022 | Redaktion Autoland

Die TU Chemnitz erhält 5,87 Millionen Euro für das Projekt „InnoCarbEnergy“. Die Hochschule kann damit in Personal und auch in Infrastruktur für den Aufbau des Carbonfaser-Forschungsvorhabens investieren. Angesiedelt ist es in der Strukturwandelregion Lausitz.

Der Freistaat Sachsen werde so in die weltweite Oberliga in der Carbonfaser-Forschung aufsteigen. Vergleichbare Pilotanlagen seien bisher nur im australischen Victoria und in North Carolina in den USA in Betrieb, erklärte der sächsische Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt. Für die Zukunft der Arbeitsplätze in der Lausitz sei der Aufbau von anwendungsnaher Forschung entscheidend. In Boxberg entstehe ein europaweit einzigartiges Forschungszentrum für „grüne“, kostengünstige, maßgeschneiderte und nachhaltige Carbonfasern, sagte er weiter. Er gratulierte dem Team um Professor Lothar Kroll von der TU Chemnitz für das Erreichen dieses wichtigen Zwischenziels und wünschte allen Beteiligten für die weitere Entwicklung viel Erfolg.

Neue Leichtbaustrukturen und -produkte schaffen

Ziel des neuen Forschungszentrums in Boxberg ist es, mittels Pilotlinien neue Wege für Leichtbaustrukturen und -produkte der Zukunft zu schaffen. Ebenso erforschen die Fachleute nachgeschaltete Prozesse und entwickeln diese in Kooperationen mit Unternehmensgründungen, Startups und neuen Niederlassungen am Standort marktreif.

Die Akteure planen, die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung und Aufbereitung über Werkstoffe und Verfahren bis zu Strukturen und Systemen treibhausgasneutral zu gestalten und in eine industrielle Fertigung zu überführen. Die Prozesse erfolgen durch das Einbeziehen von erneuerbaren Energien und eines nachhaltigen Energiemanagements. Alle Aktivitäten sollen im partnerschaftlichen Schulterschluss mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) im Nachbarbundesland Brandenburg passieren.

Rund 60 Millionen Euro Investitionen für Carbon LabFactory

Zur Etablierung des Forschungsstandortes als Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz in Boxberg, der sogenannten Carbon LabFactory, sind insgesamt investive Kosten von rund 60 Millionen Euro veranschlagt. Sie sollen über das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) gefördert werden. Die Mittel aus dem Bundesprogramm STARK ergänzen diese Förderung. Damit unterstützt der Bund den Transformationsprozess zu einer innovativen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen.

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