Der internationale Logistikdienstleister Schnellecke agiert seit 30 Jahren als innovativer und zuverlässiger Partner beim Auf- und Ausbau des Autolandes Sachsen. Das mit bisher nicht gekannten Herausforderungen verbundene Jahr 2020 hat das Unternehmen auch genutzt, um sich neue Wachstumsfelder zu erschließen und seine Organisation zu straffen.
So ist es gelungen, erstmals einen Auftrag aus dem „Silicon Saxony“, der starken Dresdner Halbleiterbranche, zu akquirieren. Für die Wafer-Fabrik von Infineon, in der u. a. zahlreiche Produkte für die Automobilelektronik gefertigt werden, realisiert Schnellecke die Werkslogistik von der Warenannahme über die Materialversorgung der Produktion bis zum Auslagern der Fertigprodukte. „Hier stehen andere Anforderungen im Vordergrund als in der Automobilindustrie. Es geht noch mehr um Sauberkeit, die Teile sind deutlich fragiler als eine Fahrzeugkomponente“, verweisen Ralph Hoyer und Ingo Bach auf Unterschiede.
Ralph Hoyer, seit 2003 bei der Schnellecke Group, hat die Standorte Glauchau und Dresden mehr als zehn Jahre geführt und ist seit Januar 2021 als Geschäftsführer einer Schnellecke-Tochter am Firmensitz in Wolfsburg u. a. mitverantwortlich für die Versorgung des VW-Stammwerkes. Ingo Bach, der für Schnellecke und weitere Unternehmen Projekte im Ausland geleitet hat und seit 2017 die Schnellecke-Aktivitäten in Leipzig verantwortet, hat jetzt zusätzlich die Aufgaben von Ralph Hoyer übernommen. „Wir bündeln Aktivitäten, straffen unsere Organisation, um uns weiterhin wettbewerbsfähig zu positionieren“, sagt Ingo Bach.
Der Diplom-Ingenieur für Fertigungstechnik und MBA will den eingeschlagenen Weg in Richtung Halbleiterindustrie fortsetzen: „Wir sind dabei, uns hier bekannt zu machen und sehen gute Chancen für weitere Geschäfte.“ Gleichzeitig werden die Aktivitäten für die Automobilindustrie auf hohem Niveau fortgeführt. Von Glauchau aus realisiert Schnellecke bereits seit 30 Jahren die Teileversorgung für das VW-Werk Zwickau und jetzt auch für die Gläserne Manufaktur Dresden. Hier wird aktuell die Fertigung vom e-Golf auf den vollelektrischen ID.3 umgestellt. Damit einher geht eine Neuaufstellung der logistischen Versorgung, die bisher über eine Geschäftseinheit in Dresden-Friedrichstadt lief. Nunmehr werden die Komponenten direkt von Glauchau aus geliefert und von Schnellecke-Mitarbeitern vor Ort kommissioniert. Das alles passiere mit einer verminderten Mannschaft in Dresden, informieren Ralph Hoyer und Ingo Bach. Jedoch seien damit keinesfalls Entlassungen verbunden. Einige Mitarbeiter sind jetzt für den Infineon-Auftrag aktiv, weitere haben die Option genutzt, in Glauchau zu arbeiten und statt bisher befristeter nun unbefristete Verträge erhalten.
Für den südwestsächsischen Standort, an dem momentan etwa 800 Menschen tätig sind, werden weitere rund 150 bis 200 Fachkräfte gesucht, vorwiegend Stapler- und Routenzugfahrer. Sie werden für den weiteren Hochlauf der E-Fahrzeugproduktion bei VW Zwickau gebraucht, der nicht nur durch steigende Stückzahlen, sondern auch durch wachsende Modell- und Variantenvielfalt gekennzeichnet ist. Zu den bisher zwei VW-Modellen kommen in diesem Jahr weitere vier hinzu, darunter Audi- und Seat-Fahrzeuge.
Schnellecke hat bereits in der Übergangsphase von der Verbrenner- zur E-Auto-Produktion begonnen, Mitarbeiter aus der ausgelaufenen Achsmontage zu Logistik-Fachkräften umzuschulen. Rund 60 Beschäftigte haben diese in Kooperation mit der Arbeitsagentur Zwickau und dem FAW-
Bildungsträger durchgeführte Qualifizierung bisher erfolgreich absolviert.
