Nach Expertenschätzungen basieren 70 Prozent aller zukünftigen Produkte auf neuen intelligenten funktionsintegrierten Verbundwerkstoffen. Für diese smarten Composites besitzt das Erzgebirge ein hohes Innovations- und Wachstumspotenzial. Die Region nutzt es für die Transformation zum High-tech-Standort. Dafür steht das Netzwerk SmartErz.
Über 160 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind aktuell in diesem branchen- und unternehmensübergreifenden Technologiecluster vertreten. Die ersten vier Projekte hat der Bündnisbeirat Ende November 2019 auf den Weg gebracht.
Smart Composite-Anwendungen bei E-Rollern, E-Bikes oder Lastenfahrzeugen sollen im Forschungsverbund „SMARTStrat“ eine vollautomatisierte Integration, Kontaktierung und Kalibrierung von elektronischen Funktionselementen erhalten. Notwendig wird dies, da die Herstellung von Smart Composites für diese Mikromobilitätsanwendungen bisher mit einem hohen Maß an manueller Fertigung einhergeht. Das treibt die Kosten in die Höhe. Es bedarf deshalb intelligenter Plattform- und Bauweisen-Konzepte, die im Projekt bis zur Serienproduktion entstehen sollen. Die Komponenten bis hin zu kompletten leichten Elektrofahrzeugen könnten dann mithilfe eines durchgängigen Montagekonzeptes vollautomatisiert und kostensparend im Erzgebirge gefertigt werden. Auch im Projekt „eHeatDigiLine“ dreht sich alles um das Zukunftsthema E-Mobilität. Ziel ist die Entwicklung einer Technologie zur hocheffizienten Serienfertigung individueller textiler Flächenheizungen für E-Autos.
Hauptanliegen des Vorhabens „StrukTronik“ ist die Verbindung großserientauglicher Basistechnologien der Kunststoffverarbeitung mit etablierten Prozessen aus der Elektrotechnik/Mikroelektronik. Damit verfolgt das Team das Ziel, die Herstellung dreidimensionaler Leiterplatten als Kernkompetenz der Region zu etablieren. Mit der Integration dieser Mikrosysteme kann zusätzlich die Funktionalität von Leichtbaustrukturen gesteigert werden.
Das Projekt „SmartHydro“ setzt auf Brennstoffzellentechnologie und Entwicklung wasserstoffbetriebener Fahrzeuge. Befüllte Wasserstoffbehälter weisen sehr hohe Drücke von ca. 700 bar auf und müssen damit im Behälter und dessen Trägersystemen höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Diese Trägersysteme dienen auch zum Schutz der Tanks und stellen hochgradig sicherheitsrelevante Bauteile dar. Das Projektteam plant die Technologieentwicklung zur Herstellung dieser Bauteile vollautomatisiert und großserientauglich am Beispiel eines Tankträgersystems aus einem Faser-Kunststoff-Verbund (FKV) für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge.
Hauptinitiatoren von SmartErz sind die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH als Konsortialführer und die TU Chemnitz. Das Bündnis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programmes „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gefördert.