Elektrische Durchschlagfestigkeit für HV-Technologien erhöhen

Elektrische Durchschlagfestigkeit für HV-Technologien erhöhen
Hochspannung in Aktion: In einem neuen Projekt arbeiten Forschende am Kunststoffzentrum in Leipzig (KUZ) an der Erhöhung der elektrischen Durchschlagfestigkeit für Hochvolt-Technologien. (Foto: Unsplash (Michał Mancewicz))
29.08.2023 | Redaktion Autoland

An der Erhöhung der elektrischen Durchschlagfestigkeit für Hochvolt-Technologien arbeiten Forschende am Kunststoffzentrum in Leipzig (KUZ). Sie untersuchen potenzielle Füllstoffe, um die Durchschlagfestigkeit von isolierenden Kunststoffen zu verbessern. Dadurch soll die Leistungsfähigkeit von zukunftsweisenden Hochvolt-Anwendungen gesteigert werden.

Der Einsatz von Hochvolt-Technologien ermöglicht innovative Lösungen in Bereichen wie Elektromobilität, erneuerbare Energiesysteme, Industrieautomation und Industrie 4.0. Mit Hochvolt-Anwendungen steigen die Anforderungen an Ladeleistungen und somit auch an Ladespannungen. Möglichst kurze Ladezeiten sind das Ziel. Deshalb ist es für Material- und Produktentwicklungen von Bedeutung, die Durchschlagfestigkeit des Materials zu kennen und zu steigern.

Herausforderungen hohe Ladespannungen

In der Elektrotechnik/Elektronik sind zuverlässige Werte der Durchschlagfestigkeiten erforderlich, um mit hohen Spannungen umzugehen, wie sie bei Hochvolt-Anwendungen auftreten. Die Durchschlagfestigkeit beschreibt die maximale elektrische Feldstärke, die ein Kunststoff aushalten kann, ohne seine isolierenden Eigenschaften zu verlieren. Hohe Spannungen können zum dauerhaften Versagen der elektrischen Isolierung führen. Ein entscheidender Faktor bei der Gewährleistung elektrischer Durchschlagfestigkeiten sind die Materialeigenschaften der isolierenden Kunststoffe.

Zuverlässige Durchschlagfestigkeit durch Funktionsadditive

Das Projekt hat das Ziel, die Verbesserung isolierender Kunststoffe durch Funktionsadditive zu erforschen. Dadurch soll die Leistungsfähigkeit der Kunststoffe für anspruchsvolle Hochvolt-Anwendungen gesteigert werden, um die Sicherheit und Langlebigkeit von elektronischen Systemen zu verbessern.

Ebenso geht es um die ideale Zugabemenge potenzieller Additive, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Forschenden analysieren verschiedene Dosierungen und Kombinationen der Additive, um die bestmögliche Leistung zu ermitteln. Das Testen herausfordernder Hochvolt-Anwendungen erfolgt bei einer Temperatur von 23 °C. Perspektivisch sind auch Langzeituntersuchungen bei Temperaturen von ‑20 °C bis 120 °C geplant.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Identifizierung der effektivsten Methode zur Integration dieser Füllstoffe in isolierende Kunststoffe. Verschiedene Verarbeitungsverfahren wie der 1K-Spritzguss und der Sandwich-Spritzguss kommen zum Einsatz, um Funktionsadditive sowohl in der Haut- als auch in der Kernschicht der Kunststoffe zu untersuchen. Es sollen die erzielbaren Effekte sowohl einzeln als auch in Synergie analysiert werden.

Das Forschungsprojekt wird von BASF SE unterstützt und steht auch weiteren interessierten Unternehmen zur Teilnahme offen.

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