Wie viel elektrischer Nutzfahrzeugverkehr ist heute bereits möglich? Unter welchen Voraussetzungen lohnt sich der Einsatz dieser Fahrzeuge? Auf welche Erfahrungen kann zurückgegriffen werden? Diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmer des AMZ-Arbeitsforums Nutzfahrzeuge Anfang November 2018 bei der ECL euro.COURIER Logistics GmbH Chemnitz.
Ein Thema für den wirtschaftlichen Einsatz von E-Lkw sind weitere Verbesserungen bei den Ladetechnologien. Rico Hoffmann von M&P Motion Control and Power Electronics stellte Entwicklungen des Dresdner Unternehmens für Ladestationen vor, die auf Basis von Siliziumkarbid höhere Schaltfrequenzen ermöglichen und dadurch kompakter und leiser sind.
Das Thema Lärmemission treibt auch das Geschäft bei Framo. Geschäftsführer André Beuchold berichtete, dass der Systemintegrator für Elektromobilität rund 20 Fahrzeuge auf die Straße gebracht hat, u. a. für den innerstädtischen Verteilerverkehr, für Werkslogistik und für den JIT-Verkehr zwischen Automobilhersteller und Zulieferer. Vorreiter ist Framo bei der Elektrifizierung mittlerer und schwerer Sattelzugmaschinen im Bereich bis 44 Tonnen. Das Unternehmen sieht zukünftig eine Jahresproduktion von 300 Lkw als realistisch an.
Über mehrjährige Erfahrungen bei der gewerblichen Nutzung von E-Mobilität verfügt der Energiedienstleister Archimedes Technik. Stefanie Balzarek gab einen Einblick zu Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Fahrzeugflotten. Auch aus dem Projekt eJIT liegen dazu Erfahrungen vor, die AMZ-Netzwerkmanager Andreas Wächtler vorstellte. Dass der Einsatz von E-Lkw aktuell noch staatlicher Subventionen bedarf, ist eine Erkenntnis. Welche Möglichkeiten öffentlicher Förderung es gibt, zeigte Martin Grismajer von der Sächsischen Energieagentur SAENA auf.