Mit einer plakativen Aktion macht Chemnitz auf die Kompetenzen des Standorts rund um neue Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien aufmerksam. #Ready4Wasserstoff lautet der Schriftzug, der in riesigen Stoffbahnen auf dem Gelände des zukünftigen Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) auf dem Technologie-Campus an der Fraunhoferstraße ausgerollt wurde.
Die Akteure des HIC setzen damit ein selbstbewusstes Zeichen im Rennen um die Ansiedlung des nationalen Wasserstoffzentrums. Mit ihrem Konzept gehören sie neben Duisburg und Pfeffenhausen zu den drei Finalisten in diesem Standortwettbewerb. Ende August will das Bundesverkehrsministerium seine Entscheidung bekanntgeben. Indes wird in Chemnitz weiter mit Hochdruck an der Entwicklung zu einem führenden europäischen Wasserstoff-Kompetenzzentrum gearbeitet.
Bereits über 80 Interessensbekundungen
Für den Aufbau des nationalen Zentrums, welches Deutschland im internationalen Wettbewerb im
Bereich der Brennstoffzellenantriebe auf ein neues Level heben soll, ist ein mittlerer dreistelligen Millionenbetrag aus dem Budget der Nationalen Wasserstoffstrategie vorgesehen. „Das HIC fokussiert sich auf die Entwicklung, Prüfung und Zertifizierung von Brennstoffzellenantrieben für Straßen- und Schienenfahrzeugen sowie auf die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Sachsen ist bereits Wasserstoffland – hier können wir die gesamte Wertschöpfungskette von der Brennstoffzelle bis zu Gesamtfahrzeugen abdecken. Dazu bündeln wir unter anderem die Kompetenzen der Technischen Universitäten in Chemnitz und Dresden, der Fraunhofer-Institute IWU und ENAS, zahlreiche Akteure aus der Automobilindustrie sowie die Standortvorteile der Stadt Chemnitz. Derzeitig haben bereits über 80 Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet ihr Interesse an einer Nutzung des HIC bekundet. Im Ergebnis soll ein hochmoderner Campus mit einem Fahrzeuglabor, Prüfständen sowie ein Fortbildungszentrum entstehen. Das Zentrum wird für sämtliche Unternehmen aus dem Bereich Wasserstoffmobilität im Bundesgebiet die erste Anlaufstelle sein“, berichtet Prof. Dr.-Ing. Thomas von Unwerth, Vorstandsvorsitzender des Innovationsclusters HZwo e. V., welches das Konsortium leitet und die Bewerbung koordiniert.
Das richtige Betreibermodell entwickelt
Im Wettbewerb um das nationale Wasserstoffzentrum hat sich Chemnitz gemeinsam mit Duisburg und Pfeffenhausen gegen 15 weitere Bewerber durchgesetzt. In der Folge werden alle drei Standorte durch unabhängige Experten evaluiert. „In dieser unabhängigen Prüfung sind die Standortvorteile von Chemnitz noch einmal hervorgehoben und externen Dritten verdeutlicht worden. Das HIC hat in Sachsen das Zeug zum europäischen Wasserstoff-Kompetenzzentrum zu werden.“, sagt Karl Lötsch, Bündnissprecher des HIC. „Chemnitz verfügt über großzügige Flächen für weitere Ansiedlungen auf dem HIC-Gelände. Auf nahegelegenen Teststrecken in Annaberg-Buchholz und in der Lausitz können Fahrzeuge auch gleich im Einsatz mit Wasserstoff getestet werden. Wir haben mit unseren Partnern das richtige Betreibermodell für das Kompetenzzentrum entwickelt. Zusätzlich investiert die Stadt Chemnitz mit ihren kommunalen Unternehmen kräftig in die Infrastruktur und hat bereits die künftige Wasserstoff- und Energieversorgung des HIC garantiert.“
Bestens aufgestellt für Investitionen
Das HIC soll auf einer Fläche von 37.000 Quadratmetern auf dem Technologie-Campus in
Chemnitz entstehen. In direkter Nachbarschaft befinden sich die TU Chemnitz, Fraunhofer-Institute IWU und ENAS, ebenso sind die Fahrzeugwerke von VW, BMW und Porsche nicht weit entfernt. Für neue Ansiedlungen schafft die Stadt Chemnitz Planungs- und Baurecht für Erweiterungsflächen von bis zu zehn Hektar. Gleichzeitig stellt der kommunale Energieversorger eins energie die Versorgung des Campus mit Strom, Wärme und dem notwendigen Wasserstoff sicher.
Gemeinsam mit dem HZwo e. V. unterstützt die Stadt Chemnitz die Ansprache internationaler
Investoren für eine Ansiedlung am HIC. Auf der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen EXPO REAL, die vom 11. bis 13. Oktober 2021 in München stattfindet, präsentieren die beiden Partner das Konzept des HIC Interessenten, die das Potenzial des Standortes nutzen möchten.
Gewinn an internationaler Strahlkraft
Die Voraussetzungen für ein nationales Wasserstoffzentrum könnten kaum besser sein als in Chemnitz. Der Standort verfügt über das personelle Know-how, die nötige Innovationskultur, Infrastruktur und über klare Wachstumsperspektiven, um sich zu einem führenden europäischen Wasserstoff-Kompetenzzentren zu entwickeln. Eine Entscheidung zugunsten von Chemnitz kommt einer Initialzündung zur weiteren Beschleunigung dieser Entwicklung gleich. Der großen Bedeutung ist sich die sächsische Landesregierung bewusst. Der Freistaat setzt auf Wasserstoff als Schlüsseltechnologie der Zukunft.
Chance für einen Vorsprung Ost
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig betont: „Sachsen will beim Zukunftsthema Wasserstoff genau wie bei der E-Mobilität oder in der Chipindustrie bundesweit eine Führungsrolle einnehmen. Bis 2030 wollen wir im Freistaat eine leistungsfähige Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufbauen. Unser Ziel ist es, bei uns in Sachsen die Voraussetzungen für die Industrialisierung der Wasserstofftechnologien für den globalen Markt zu schaffen und eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen. Aktuelle Studien bestätigen die enormen Potenziale des Wasserstoffs für Sachsens Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Unser Wasserstoff-Innovationscluster und die Vielzahl an Investitionsvorhaben von sächsischen Unternehmen im Rahmen der IPCEI-Wasserstoff-Förderung zeigen, dass sich unsere Beharrlichkeit in den vergangenen Jahren auszahlt. Ein nationales Zentrum für Wasserstoffmobilität im Herzen der wichtigsten sächsischen Industrieregion wäre ein umweltfreundlicher Boom für unsere sächsische Wasserstoffstrategie und den Vorsprung Ost in dieser Zukunftstechnologie. Die Chancen, die sich daraus ergeben gilt es zu nutzen.“