BMW baut die Kapazitäten für die E-Komponentenfertigung in Leipzig aus. Bis 2024 sollen acht neue Produktionslinien entstehen. Die zwei bereits vorhandenen Batteriemodullinien werden im kommenden Jahr durch eine weitere Linie sowie durch fünf Zelllacklinien erweitert. 2024 folgt die Inbetriebnahme zweier neuer Hochvoltbatteriemontagelinien. Die Leipziger Hochvoltbatterien sind unter anderem für die vollelektrische Version des Mini Countryman vorgesehen, der künftig in Leipzig vom Band rollt.
Die Rolle von BMW als Vorreiter bei der Transformation der Mobilität hin zu elektrischen Antrieben betont Produktionsvorstand Milan Nedeljković. Dabei habe der Standort Leipzig als Geburtsstätte des i3 eine besondere Bedeutung. Von 2013 bis zum Sommer 2022 wurden hier mehr als 250.000 vollelektrische i3 und mehr als 20.000 Plug-in-Hybrid-Sportwagen BW i8 gebaut. Die freigewordenen Flächen sowie die Kompetenzen der Beschäftigten werden nun für die Fertigung von E-Komponenten genutzt. Bereits heute sind mehr als 700 Mitarbeiter in der Batteriekomponentenfertigung in Leipzig tätig, bis 2024 werden es mehr als 1.000 sein.
Investition von über 800 Millionen Euro
BMW investiert dazu von 2020 bis Ende 2024 mehr als 800 Millionen Euro in den Aufbau der E-Komponentenfertigung am Standort. Sie nimmt künftig eine Fläche von rund 150.000 m2 auf dem Leipziger Werksgelände ein. Im ersten Quartal 2023 startet die erste von fünf neuen Lackieranlagen für Batteriezellen den Betrieb. Die weiteren vier Anlagen gehen gestaffelt bis Ende 2023 in die Produktion.
Die hier zu verarbeitenden Batteriezellen bezieht BMW von Partnern, die diese nach den Vorgaben des Unternehmens produzieren. Die Lithium-Ionen-Zellen durchlaufen zunächst eine Plasmareinigung. Die speziell dafür entwickelten Anlagen lackieren anschließend die Zellen, um eine optimale Isolierung zu gewährleisten.
Dritte Batteriemodullinie ab Sommer 2023
Nach der Lackierung werden die Batteriezellen zu einer größeren Einheit, den sogenannten Batteriemodulen, zusammengefügt. Zu den beiden bereits bestehenden Fertigungslinien für Batteriemodule am Standort Leipzig kommt im Sommer 2023 eine dritte Linie hinzu.
Die fertigen Batteriemodule werden anschließend gemeinsam mit den Anschlüssen zum Fahrzeug, Steuergeräten und Kühlaggregaten in ein Aluminiumgehäuse montiert. Die Größe und Form des Gehäuses sowie die Anzahl der verwendeten Batteriemodule sind je nach Fahrzeugvariante unterschiedlich. So entsteht eine optimal an das Fahrzeug angepasste Hochvoltbatterie. Künftig werden auch diese am Standort Leipzig montiert. Vorgesehen ist, dass zwei Linien mit der Montage von Hochvoltbatterien im Jahr 2024 starten.