Das Aus für neue benzin- und dieselbetriebene Pkw ab 2035 in der EU stellt Zulieferer in diesem Antriebsbereich vor viele Fragen. Wie lange kann das angestammte Geschäft – auch vor dem Hintergrund einer Ersatzteilproduktion – noch tragen? Wie lassen sich die wegfallenden Komponenten kompensieren? Wofür können die eigenen Kompetenzen und Technologien außerdem genutzt werden? Antworten auf diese Fragen geben die Akteure von cH2ance, dem Transformations-Hub für Wasserstoffantriebe und Komponenten in der Automobil- und Zulieferindustrie.

Das Thema Wasserstoff sei zwar mittlerweile in vieler Munde, aber die meisten Unternehmen sehen sich nicht in diesem Geschäftsfeld. Dabei gebe es für Zulieferer von Dichtungen, Filtern, Pumpen und weiteren Komponenten für fossil betriebene Verbrennungsmotoren viele Möglichkeiten im Bereich der Wasserstoffantriebe. Das betonen Karl Lötsch, Geschäftsführer des HZwo e. V., und Michelle Vinke, Projektkoordinatorin von cH2ance. Der in Chemnitz ansässige HZwo e. V. ist Verbundkoordinator des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Vorhabens. Die fachliche Leitung hat das ZBT Zentrum für Brennstoffzellen-Technik Duisburg inne. Weitere Partner sind die Automobilzuliefernetzwerke von Sachsen und Nordrhein-Westfalen, AMZ und automotiveland.nrw.

Kongress der Wasserstoffantriebe am 14. Juni

Die Wertschöpfungspotenziale der Wasserstoffwirtschaft, vor allem für KMU, einfach zugänglich zu machen, ist Hauptanliegen des Transformations-Hubs. Das Aufzeigen neuer Geschäftsfelder soll dabei so konkret wie möglich erfolgen und zielgruppengerecht aufbereitet werden. Die Hub-Partner planen hierfür verschiedene Präsenz-, Online- und Hybrid-Formate für Wissens- und Technologietransfer sowie die Vernetzung der Akteure in Deutschland. Zu einer ersten größeren Veranstaltung laden sie am 14. Juni nach Chemnitz ein. Der Kongress der Wasserstoffantriebe ist sowohl Fachkonferenz als auch Technikausstellung zum Anfassen und Ausprobieren. Die Konferenz bietet Vorträge u. a. zu den Wasserstoff-Strategien von OEM, zu Leuchtturmprojekten sowie zu den Einstiegsmöglichkeiten in die Wasserstoffwirtschaft. Die Ausstellung ist offen für alle Interessierenden am Wasserstoff-Thema in Straßenfahrzeugen. Neben dem Betrachten von Exponaten lässt sich ein Teil von diesen auch im wahrsten Sinne des Wortes erfahren.

Erwartungen der Zulieferer gefragt

Unternehmen, die ihre Chancen im Bereich Wasserstoffwirtschaft erkunden möchten, können sich dazu im ersten Schritt an einer Umfrage des Transformations-Hubs beteiligen. Hier sind insbesondere die Erwartungen der Automobilzulieferer an die Hub-Arbeit gefragt – als Basis für eine zielgruppengerechte Umsetzung. Zur bis zum 20. Mai 2023 geschalteten Umfrage geht es hier.