Wie sollte ein automatisiertes Fahrzeug fahren? Ein Forschungsteam der Technischen Universität Chemnitz sucht Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Fahrsimulator-Studie.
Das automatisierte Fahren wird die Art und Weise, wie Menschen von A nach B kommen, revolutionieren. Statt sich auf den Verkehr konzentrieren zu müssen, können sich die Insassen künftig entspannt zurücklehnen und die Fahrt genießen. Das Auto navigiert sicher durch den Stadtverkehr. Währenddessen bleibt Zeit für andere Dinge– sei es zum Lesen, Arbeiten oder einfach nur zum Entspannen. „Diese Vision einer stressfreien und effizienten Mobilität wird mit dem automatisierten Fahren Realität. Die Technologie ermöglicht es uns, unsere Zeit im Auto sinnvoller zu nutzen und gleichzeitig die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen“, sagt Patrick Roßner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität Chemnitz.
Testfahrer gesucht
In einer aktuellen Fahrsimulator-Studie möchte das Forschungsteam mehr über Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen zum automatisierten Fahren herausfinden. Gesucht werden Personen ab 18 Jahren mit gültigem Führerschein Klasse B, die automatisierte Fahrten in einem Fahrsimulator erleben und bewerten. Die Studie wird im Chemnitzer Universitätsteil Erfenschlager Straße 73 durchgeführt und dauert insgesamt etwa 2,5 Stunden. Als Dankeschön erhalten Teilnehmende eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro. Interessierte können sich hier online bewerben.
Arbeiten für Projekt STADT:up
Die Studienergebnisse fließen ein in das Forschungs- und Entwicklungsprojekt STADT:up. 22 Unternehmen aus Automobilwirtschaft, Zulieferindustrie und Technologieentwicklung sowie Forschungseinrichtungen haben sich hier zusammengeschlossen. Gemeinsam erarbeiten sie Konzepte und Pilotanwendungen für durchgängiges automatisiertes Fahren in urbanen Räumen. Das Gesamtbudget des Vorhabens beträgt rund 62,8 Millionen Euro. 33,5 Millionen Euro davon stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bereit. Rund eine Million Euro geht an die TU Chemnitz.
Komforterlebnis automatisiertes Fahren erforschen
Hier arbeiten drei Professuren am Teilprojekt „Human Factors“. Neben der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement sind das die Professuren Angewandte Gerontopsychologie und Kognition sowie Nachrichtentechnik. Sie nutzen ihre Kompetenzen in Psychologie, Ergonomie und Sensordatenfusion gebündelt zur Erforschung des Komforterlebens im automatisierten Fahren. Durch die Abgabe der Fahraufgabe an das Fahrzeug entstehen im automatisierten Fahren neue Komfortfaktoren wie Technikvertrauen, wahrgenommene Sicherheit, Natürlichkeit des Fahrstils oder das Wissen um bevorstehende Manöver des Fahrzeugs. Mittels Studien im Fahrsimulator und in einem Versuchsfahrzeug soll entstehender Diskomfort in urbanen Verkehrssituationen möglichst früh erkannt und durch entsprechende Informationsvermittlung und Anpassung des automatisierten Fahrstils reduziert werden. Ziel ist letztlich, ein durchgängig als angenehm erlebtes automatisiertes Fahren in urbanen Räumen zu realisieren.