Seit 2021 würdigt der August-Horch-Ehrenpreis Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um die sächsische Automobilindustrie und ihrer Zulieferer erworben haben. Bei der zweiten Preisverleihung anlässlich des 26. Automotive Forums Zwickau gab es gleich zwei Preisträger. Die Auszeichnung erhielten Prof. Dr. Peter Kirchberg und Ronald Gerschewski.
Ehrung für den Automobilhistoriker Prof. Dr. Peter Kirchberg
Professor Dr. habil. Peter Kirchberg bekam die Ehrung für sein Lebenswerk. Er hat bis 1990 an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden gelehrt. 1992 wechselte er als Berater für Traditionspflege zu Audi nach Ingolstadt. Mit den Vier Ringen besteht eine bereits fast 60-jährige Verbindung. Kirchberg hatte 1964 mit einer Arbeit über die Geschichte der Auto Union AG promoviert.
Vielen Automobilfreunden ist er als „modern denkender Historiker und begeisterter Rhetoriker“ bekannt, wie Laudator Matthias Kaluza von Ö-Konzept würdigte. Zwischen der Zwickauer Agentur für Grafik und Innenarchitektur besteht bereits seit einem Vierteljahrhundert eine enge Zusammenarbeit. Beredter Ausdruck für den Erfolg ist die Gestaltung des Besuchermagneten August Horch Museum Zwickau.
Mehr als 150 Veröffentlichungen zur deutschen und sächsischen Automobilgeschichte tragen den Namen Peter Kirchberg. Etwa 20 Bücher davon widmen sich insbesondere der Kfz-Geschichte Sachsens. Seit 1990 bis heute arbeitet der Historiker des Jahrgangs 1934 freiberuflich mit seinem Forschungsbüro für Technik- und Verkehrsgeschichte. In Südwestsachsen hat er sich als Beiratsvorsitzender des Horch Museums und beim Entstehen des Motoradmuseums Augustusburg einen Namen gemacht.
Ehrung für den Unternehmer Ronald Gerschewski
Der zweite Preisträger ist Ronald Gerschewski, geschäftsführender Gesellschafter der WELP Group (Georgsmarienhütte) und Geschäftsführer der IndiKar GmbH (Wilkau-Haßlau). Der gebürtige Berliner erhält die Auszeichnung für seine Verdienste um Erhalt und Ausbau des mittelständisch geprägten Automobilbaus in Sachsen. Lehre im Lkw-Werk Ludwigsfelde (heute Mercedes-Benz), Kfz-Technikstudium an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Arbeit bei MZ Zschopau sowie bei Sachsenring Zwickau heißen wichtige Lebensstationen. Sie mündeten um die Jahrtausendwende in die Gründung der IndiKar GmbH. Das sei damals auch mehr oder weniger aus der Not heraus geschehen, so Laudator Dr. Dieter Pfortner, Präsident der IHK Chemnitz. Ronald Gerschewski ist ein langjähriger starker Unterstützer der Automobilzulieferer in der Region Südwestsachsen. Das passiert nicht nur mit Worten, sondern auch mit seinem Einsatz für neue Technologien und Produkte. Darüber hinaus arbeitet er seit vielen Jahren engagiert im Ehrenamt, unter anderem als Vizepräsident der Regionalkammer Zwickau der IHK Chemnitz.
Die von ihm mitgeführte WELP Group ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit Spezialisierung auf automobile Sonderlösungen. Insgesamt 700 Mitarbeiter sind in deutschen, rumänischen und französischen Teams tätig. Sie entwickeln, konstruieren und fertigen klassische Automobilprodukte wie Karosserie- und Interieur-Baugruppen sowie individuelle Lösungen für Sonder- und Sonderschutzfahrzeuge bzw. Serienlimousinen. IndiKar im sächsischen Wilkau-Haßlau profitiert als Mitglied der Unternehmensgruppe vom über 1.000 Partner zählenden Lieferantennetzwerk, einem umfangreichen Leistungsspektrum und einer standortübergreifenden Zusammenarbeit.
Der Preis wird von der IHK Chemnitz, dem Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), der DRH Vermögensverwaltung GmbH und dem August Horch Museum Zwickau verliehen.