Der Entwicklungsaufwand für selbstfahrende Autos ist enorm. Um ein präzises konfliktfreies Funktionieren sicherzustellen, wächst die Bedeutung spezialisierter Testeinrichtungen. DEKRA betreibt für diese Aufgaben auf dem Lausitzring ein Areal, das für automatisierte Fahrzeuge herausfordernde Straßenverkehrssituationen reproduzierbar abbildet
Bereits heute können Automobilhersteller oder Entwicklungsunternehmen Szenarien für das assistierte bzw. automatisierte Fahren durch die DEKRA-Ingenieure testen lassen bzw. selbst erproben. Auf der Rennstrecke wird beispielsweise mehrspuriger Verkehr simuliert. In dem 200.000 Quadratmeter großen Fahrerlager werden Ampelkreuzungen, Baustellen und weitere Fahrsituationen mit und ohne Leitplanken abgebildet oder mit mobilen Elementen unterschiedliche innerstädtische Situationen dargestellt. „Das kann heute eine Hausecke mit acht Metern Straßenabstand und morgen eine mit einem Meter Abstand sein. Wir sind hier sehr flexibel, können schnell auf Kundenwünsche reagieren und unterschiedliche Situationen aus dem weltweiten Verkehrsgeschehen realistisch und wirtschaftlich für den Kunden darstellen“, erklärt Uwe Burckhardt, Leiter Vertrieb und Verwaltung Teststrecken der DEKRA Automobil GmbH.
Die Umgestaltung des Lausitzrings ist Bestandteil der DEKRA-Strategie, im Verbund mit dem Standort im spanischen Malaga das größte herstellerunabhängige Testgelände für das automatisierte und vernetzte Fahren in Europa aufzubauen. „Für den Lausitzring ist es ein Paradigmenwechsel. Wir verändern den Charakter der Anlage von einer Rennstrecke zu einer Test- und Rennstrecke, denn in der Woche bietet das Gelände professionelle Bedingungen unter höchsten Sicherheitsstandards ausschließlich für den Testbetrieb, an den Wochenenden können jedoch weiterhin öffentliche Veranstaltungen, Rennen oder Fahrertrainings durchgeführt werden“, betont Uwe Burckhardt.
Infrastruktur für Fahrzeugkommunikation
Sichtbarer Ausdruck des veränderten Nutzungsprofils ist ein Zaun um das 540 Hektar große Areal. Kaum sichtbar sind dagegen die umfangreichen Investitionen in Messtechnik, in mobile Verkehrsinfrastruktur, in selbstfahrende Plattformen oder Fahrroboter für die Prüfung kamera-, laser- und radarbasierter Umfelderkennungssysteme für die Car2Car- bzw. Car2X-Kommunikation. Mit der installierten Technik ist bereits eine Positionserkennung auf zwei Zentimeter genau möglich. Für den weiteren Ausbau der Testinfrastruktur wird kurzfristig die notwendige Telekommunikationsinfrastruktur bis hin zu 5G bereitgestellt.
Zu den bereits existierenden Kursen, auf denen automatische Längs- bzw. Querführung, Abbiege-, Brems-, Kreuzungs- oder Nachtsichtassistenzsysteme getestet werden, kommen weitere Streckenprofile hinzu wie kurvenreiche Landstraßen, eine Autobahnauf- und -abfahrt sowie die erwähnten flexiblen Citykurse.
Schneller mit digitalem Zwilling
Um Testszenarien optimal vorzubereiten, bietet DEKRA den Kunden ein virtuelles Werkzeug im Vorfeld an. Mit einem digitalen Zwilling können Auftraggeber die Prüfsituation vorab erstellen. Diese wird auf dem Testfeld aufgebaut und der Kunde kann ohne Zeitverzug seine Arbeit starten oder aber auch dafür die Kompetenz der DEKRA-Ingenieure nutzen.
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