„An Elektromobilität führt kein Weg mehr vorbei“, betont der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig. Das Ministerium erwartet laut einer Pressemitteilung in diesem Jahr eine Steigerung der E-Auto-Produktion in Sachsen auf 320.000 Einheiten. Die sächsische Automobilindustrie leiste damit einen großen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland und Europa.
Deutschland hat seine Klimaziele für 2023 insgesamt erreicht. Um auch die längerfristigen Ziele für 2030 zu packen, sind insbesondere im Verkehrssektor noch mehr Bemühungen nötig. Für die erwünschte Treibhausgasreduktion um 64 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 braucht es mehr alternativ angetriebene Fahrzeuge.
Einzigartige Entwicklung des Elektroautobaus in Sachsen
Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig verweist auf die „einzigartige Entwicklung des Elektroautobaus“ im Freistaat. Sie resultiere aus „der frühzeitigen und langjährigen Offenheit der sächsischen Industriepolitik sowie dem mutigen Vorangehen der in Sachsen produzierenden Automobilhersteller“. „So erwarten wir eine Steigerung der Produktionszahlen vollelektrischer Automobile an sächsischen Standorten von 253.000 Einheiten im Jahr 2023 auf 320.000 im Jahr 2024. Damit liefert Sachsen aktuell und in Zukunft einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.“
VW steht zum E-Auto-Werk Zwickau
Nach der jüngsten Mitteilung von VW-Produktionsvorstand Dr. Christian Vollmer steht die Entscheidung fest, die Produktion des Elektro-Volkswagens ID.3 weiterhin in Zwickau zu bündeln. Damit verbunden ist das Ziel, den Standort höchstmöglich auszulasten. Außerdem startete in diesem Monat der in der E-Autofertigung erfahrene BMW-Standort in Leipzig mit der Produktion des vollelektrischen Mini Countryman. Und schließlich geht im Leipziger Porsche-Werk voraussichtlich im Mai der vollelektrische Macan an den Start.
Auswirkungen auf benachbarte Branchen
„Auf diese langfristig nachhaltigen Entscheidungen zu Gunsten unserer sächsischen Industriestandorte können wir alle stolz sein“, so Dulig weiter. „Und das ist nicht nur eine Momentaufnahme – denn mit dreistelligen Millioneninvestitionen in die Batteriemodulproduktion an den Markenstandorten und bei den vorgelagerten Zulieferern ist der Fahrplan klar: An Elektromobilität führt kein Weg mehr vorbei. Dies wird umso deutlicher, wenn sich Automobilhersteller bereits Jahre im Voraus zur E-Autoproduktion in Sachsen bekennen, wie die aktuelle Ankündigung zur Produktion des ebenfalls elektrischen Porsche-Modells K1 in Leipzig verspricht. Und diese erfolgreiche Entwicklung geht einher mit Industrieinvestitionen benachbarter Branchen – allen voran der Chipindustrie. Davon wiederum profitiert auch die Automobilindustrie.“
Technologieoffenheit ja, Wende beim Verbrenner-Ende nein
Die in der EU angestrebte Reduktion der CO₂-Emissionen für neue Pkw sowie leichte Nutzfahrzeuge soll bis zum Jahr 2035 auf null sinken. Bereits 2030 dürfen Pkw nur noch 55 Prozent (bzw. leichte Nutzfahrzeuge 50 Prozent) gegenüber dem Referenzjahr 1990 ausstoßen. Da die Mobilitätswende sowie die vollständige Transformation der Automobilindustrie nun in ganz Europa vorankommen muss, engagiert sich die Staatsregierung auch europaweit. Dies ist aus aktuellem Anlass besonders notwendig, da wenige Wochen vor den Europawahlen nun erneut Debatten zum längst beschlossenen Verbrenner-Ende aufkommen.
Dulig weiter: „Freilich bekenne ich mich zur Technologieoffenheit: Sachsen steht seit jeher für Erfindergeist und Kreativität! Es kann nicht nur eine einzelne perfekte Lösung geben. Trotzdem müssen wir jetzt schnell und verlässlich in Größenordnungen vorankommen. Mit einer Verschiebung des Verbrenner-Endes allein wäre uns nicht geholfen. Denn gerade in der E-Mobilität holen die chinesischen E-Auto-Konkurrenten aktuell schnell auf. Wir dürfen diesen wichtigen Markt nicht verlieren.“