Die Automobilindustrie bietet jungen Menschen spannende berufliche Perspektiven. Herausforderungen wie alternative Antriebe, Leichtbau, vernetztes und autonomes Fahren sowie Digitalisierung in der Produktion offerieren Chancen nicht nur bei den Herstellern von Fahrzeugen, sondern ebenso bei den zahlreichen Zulieferern der Branche. Diese meist kleinen und mittleren Unternehmen stehen jedoch oft im Schatten der „Großen“. Deshalb unterstützt der Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) diese KMU in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei der strategischen Ausrichtung ihres Ausbildungsmarketings. Das Projekt wird im Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER plus aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds gefördert.
Gute Häuser gründen auf einem starken Fundament, bieten Platz für gemeinsames, aber auch für individuelles Wohnen. Die Zimmer im Haus ordnen und strukturieren Lebensbereiche, sie schaffen Verbindungen und können an sich verändernde Situationen angepasst werden. Diese Prinzipien haben Pate gestanden beim „Azubimarketinghaus“ des ACOD.
Die Basis für die Berufsorientierung sollte bei jedem Unternehmen zum einen eine Website zu den Ausbildungsinhalten und Bewerbungsmodalitäten sein, zum anderen Möglichkeiten für Praktika, bei denen junge Menschen erste Erfahrungen im Berufsleben sammeln können. Aufbauend auf diesem Fundament werden die verschiedenen Beteiligten im Prozess der Berufsfindung angesprochen. Neben der Hauptzielgruppe Schüler und weitere Jugendliche sind das natürlich die Eltern und die Lehrer sowie alternative Personengruppen. Für jede Gruppe bietet das „Azubimarketinghaus“ spezifische Aktionen an. Übergreifend wird das Thema in sozialen Medien aufgenommen.
Angebote unternehmens- und regionalspezifisch aufbereitet
Nicht jede Maßnahme, die im Haus angeboten wird, ist für jedes Unternehmen geeignet. Dessen sind sich ACOD-Geschäftsführer Dr. Jens Katzek und Projektleiter Dr. Felix Erler bewusst: „Wir gehen auf die Firmen zu und analysieren in einem ersten Schritt, welche Wege sie beim Ausbildungsmarketing und der Berufsorientierung bereits nutzen, welche Maßnahmen zielführend sind und welche eher nicht. Darauf aufbauend ermitteln wir gemeinsam das weitere Vorgehen, brechen es herunter auf die jeweilige unternehmensspezifische Situation und berücksichtigen dabei auch regionale Besonderheiten der Berufsorientierung. Das ist erst einmal ein sehr arbeitsaufwendiger Prozess, aber er bringt Effekte. Die Unterstützung für das Strukturieren und kontinuierliche Nutzen von Marketingmaßnahmen wird von den Unternehmen geschätzt. Nach Beratungen hören wir immer wieder: Jetzt haben wir endlich einen Fahrplan!“
Es sind vor allem kleinere Firmen, denen der ACOD mit dem JOBSTARTER-Projekt beim Finden von Lehrlingen hilft. Das ist gewollt. Dennoch wünschen sich die Automobilcluster-Experten, dass auch die Mitarbeit größerer Unternehmen in solchen Vorhaben leichter möglich wird: „Gerade bei den Herausforderungen, die Digitalisierung und Industrie 4.0 für die Arbeitswelt mit sich bringen, können die Kleineren von den Großen lernen. Grenzen in Bezug auf die Beteiligung von Partnern bei Projekten sollten deshalb flexibler gehandhabt werden. Dafür gibt es erste Ansätze, die es gilt, auszubauen“, so. Dr. Katzek.