Trumpf investiert in seine sächsische Fabrik in Neukirch elf Millionen Euro und baut diese zu einem digital führenden Standort innerhalb der Unternehmensgruppe aus. So hat Trumpf gemeinsam mit Siemens und weiteren Partnern eine neue, hochautomatisierte Laseranlage für die Blechbearbeitung entwickelt. Sie kann dank Laserblanking-Verfahren bis zu 25 Tonnen aufgerolltes Blech ohne menschliches Zutun vollständig verarbeiten und ist für Hersteller größerer Serien interessant, wie beispielsweise Automobilzulieferer und -hersteller, Schaltschrankhersteller, Aufzugproduzenten oder Hersteller von Lüftungs- und Klimaanlagen.
Für den Ausbau der Produktion dieser Anlagen in Neukirch plant Trumpf in den nächsten drei Jahren Investitionen von rund elf Millionen Euro. „Mit dieser Investition bekennen wir uns zum Industriestandort Sachsen. Die Entwicklung dieser Anlage stellt unter Beweis, dass die Region im Bereich Maschinen- und Anlagenbau weltweit eine Spitzenposition einnimmt“, sagt Arnim Brüchle, Geschäftsführer von Trumpf in Neukirch. Trumpf hat den Standort 1992 gegründet und kontinuierlich zur modernen Maschinenbau-Produktion für die Blechbearbeitung ausgebaut.
Ausbau zu weltweit einzigartigem Telediagnosezentrum
Zudem erweitert Trumpf das Unternehmen in Neukirch um ein Telediagnosezentrum für Laservollautomaten. Das Zentrum ist weltweit einzigartig und nimmt ab sofort seinen Betrieb auf. Es wird rund um die Uhr die Steuerung und Fernwartung von Lasermaschinen übernehmen, mit denen Kunden von Trumpf Blech schneiden. Im Bedarfsfall lassen sich die Laser-Maschinen überall auf der Welt per Onlineübertragung ansteuern. Dadurch kann die gesamte Programmierarbeit des Kunden aus der Ferne passieren. Zudem ist von Neukirch aus die gesamte Produktionsplanung möglich. Bestimmen lässt sich dadurch etwa, wann die Maschine eines Kunden welchen Auftrag bearbeitet oder wann ihr welches Material bereitgestellt wird. Durch die Betreuung aus Neukirch werden beim Kunden Nachtschichten ohne Personal durchgeführt oder Fehler behoben.
Vernetzte Lösungen als Schlüssel zum Erfolg
Die Entwicklung der neuen, hochautomatisierten Laseranlage entstand in enger Partnerschaft mit Siemens, insbesondere der Spezialisten des Chemnitzer Werkes für Kombinationstechnik. „Der Erfolg dieser engen Zusammenarbeit zeigt, wie innovationsfähig die Region ist. Starke Partnerschaften sind bei der Entwicklung von digital vernetzten Lösungen der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Uwe Ruttkamp, Leitung Machine Tool Systems bei Siemens. So konzipierten Chemnitzer Fachleute für Steuerungen, Robotik und Applikationen die Steuerung des komplexen Systems mit Hilfe virtueller Werkzeuge. Um beispielsweise Analysen hinsichtlich Taktzeiten vornehmen zu können, nutzte Siemens unter anderem einen „Digitalen Zwilling“ für Teile der Anlage. Bereits in der Konzeptionsphase ließ sich damit durch digitale Simulation die Entladung der Anlage auf ihre spätere Praxistauglichkeit hin prüfen.