Mit dem Umbau im Vorstand der Marke Volkswagen sind auch Veränderungen in der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen verbunden. Nach dem Wechsel von Thomas Ulbrich zum neuen Markenvorstand für „Technische Entwicklung“ gibt er die Vorsitzenden-Funktion in der Geschäftsführung von VW Sachsen an Stefan Loth ab, der seit Jahresbeginn Geschäftsführer Technik und Logistik ist.
Neben Stefan Loth gehören Dirk Coers, Geschäftsführer Personal und Organisation, sowie Karen Kutzner, Geschäftsführerin Finanz und Controlling, zur Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH mit den Standorten Chemnitz, Dresden und Zwickau.
Unterdessen forciert VW Sachsen die Produktion seiner vollelektrischen Fahrzeuge im Werk Zwickau. Seit Oktober 2020 befindet sich auch die weitgehend umgebaute zweite Montagehalle (Halle 6) im Hochlauf. Mitte April kommt dort nun planmäßig die dritte Schicht dazu. Ziel ist es, im Sommer die geplanten mehr als 1400 Fahrzeuge pro Arbeitstag in Zwickau zu produzieren. Loth: „Wir sind enorm gut ins Jahr gestartet und steigern jede Woche die Stückzahlen. Die geplante Kammlinie ist schon in Sichtweite.“ In den folgenden Monaten sind noch vier Produktionsanläufe von Elektro-Fahrzeugen der Marken Audi, Cupra und Volkswagen in Zwickau geplant.
Die Marke Volkswagen unterstreicht mit dem Roll-Out in Zwickau, Dresden und seinen chinesischen Werken Anting und Foshan ihre Ambitionen, Weltmarktführer bei der Elektromobilität zu werden. Bis 2023 wird das Unternehmen mehr als elf Milliarden Euro in die E-Mobilität investieren. Für 2025 rechnet die Marke Volkswagen bereits mit 1,5 Millionen produzierten E-Autos pro Jahr.
Der VW-Konzern hat sich als erster Automobilkonzern dem Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet und will bis 2050 klimaneutral werden. In seiner Langfristplanung für die nächsten zehn Jahre sieht der Konzern vor, bis 2030 rund 70 reine E-Modelle auf den Markt zu bringen. Etwa 20 davon sind bereits angelaufen, 50 weitere werden folgen. Die Zahl der bis 2030 projektierten reinen Elektrofahrzeuge liegt im Rahmen der Planungsrunde bei rund 26 Millionen Einheiten. Rund 35 Milliarden Euro will der Konzern allein für die Elektromobilität ausgeben.
Werk Zwickau spielt Schlüsselrolle beim Systemwechsel
Das Werk in Zwickau spielt für den Systemwechsel in Richtung E-Mobilität eine Schlüsselrolle: Erstmals wird eine große Autofabrik mit Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro komplett auf die Elektromobilität umgerüstet. Mehr als 8.000 Mitarbeiter wurden intensiv auf den Umgang mit Hochvoltsystemen geschult. Alle Umbauten werden plangemäß dieses Jahres abgeschlossen sein.
Im vollen Produktionsjahr 2022 werden dann auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) mehr als 300.000 E-Autos in Zwickau vom Band laufen. Der Standort wird damit zum größten und leistungsfähigsten E-Auto-Werk Europas und übernimmt eine Vorreiterrolle bei der Transformation des weltweiten Produktionsnetzwerks von Volkswagen.