Wissenschaftler des Fraunhofer IWU stellen auf den virtuellen Messen Intec/Z connect und DiMaP 2.0 im März 2021 aktuelle Technologieentwicklungen vor. Sie präsentieren neueste Forschungsergebnisse zur Vernetzung von Produktionsanlagen, zur Entwicklung flexibler und nachhaltiger Produktionsprozesse, zum Einsatz kognitiver Produktionssysteme und Künstlicher Intelligenz sowie zum Aufbau von Produktionstechnologien für eine massenmarkttaugliche Wasserstoffmobilität. Über virtuelle Messestände sowie per Chat können interessierte Unternehmen direkt Kontakt aufnehmen und an den Entwicklungen für die „Produktion von morgen“ teilhaben.
Intec/Z connect 2021 am 2. und 3. März 2021
Präsentiert werden neueste Forschungsfortschritte im Bereich der additiven Fertigung (3D-Druck), sowie zum Laserstrahlschmelzen metallischer Bauteile oder Komponenten, zur Fertigung hochbelastbarer Kunststoffbauteile und zum eigens entwickelten industriellen Highspeed-3D-Druck für Hochleistungskunststoffe. Darüber hinaus stehen intelligente Lösungen für verschiedene Szenarien der Qualitätssicherung bzw. -optimierung im Fokus: So ermöglicht beispielsweise ein Werkstofftester die Erfassung und Bewertung von Materialchargenschwankungen in Form eines Schnelltests – und zwar bereits vor Beginn des eigentlichen Umformprozesses.
Folgende Fachvorträge werden im Rahmen der Messe angeboten:
„Produktion von morgen – nachhaltig, flexibel und fehlerfrei“
Prof. Dr.-Ing. Martin Dix, Institutsleiter des Fraunhofer IWU
2. März, 11.00 Uhr
Aufgrund beständig kürzerer Lebenszyklen von Produkten und einer zunehmenden Produktvariation sind Produktionssysteme auf Innovation innerhalb von Prozessen und Prozessketten angewiesen. Praxisbeispielen für das Zusammenspiel von Produkt, innovativen Prozessen und Produktionssystemen werden dabei u.a. die Trends Flexibilität, Fehlerfreiheit und Nachhaltigkeit zugeordnet. Aktuellen Anforderungen werden identifiziert und ein Ausblick aus der Perspektive der Forschung gegeben.
„Adaptive Finishbearbeitung im Werkzeugbau“
Dipl.-Ing. Konstantin Kusch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Zerspanungstechnologie, und Dipl.-Inf. Thomas Wiener, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Messtechnik und Condition Monitoring
2. März, 15.00 Uhr
Der deutsche Werkzeugbau muss sich zunehmend dem globalen Wettbewerb stellen und steht dabei unter deutlichem Zeit- und Kostendruck. Ein bedeutender Anteil bei der konventionellen Herstellung von Umformwerkzeugen entfällt auf die mechanische Bearbeitung. Dabei stellen der TryOut-Prozess und die damit verbundenen manuellen Glättungs- und Korrekturarbeiten einen schwer kalkulierbaren Prozess dar. Daher arbeitet das Fraunhofer IWU daran, mittels automatischer Druckbilderkennung und robotergestützten, adaptiven Schleifprozessen, eine neuartige und reproduzierbare Prozesskette zu erarbeiten.
„Produktion für Wasserstoff – Technologien für den industriellen Rollout“
Dr.-Ing. Ulrike Beyer, Leiterin der Taskforce H2@IWU
3. März, 10.30 Uhr
Die Brennstoffzelle ist aus ökologischer und benutzerorientierter Sicht in vielen Anwendungsbereichen gegenüber anderen Energiewandlern im Vorteil und hat das Potenzial, diese zu verdrängen. Die Brennstoffzelle muss jedoch einen klar definierbaren ökonomischen und technischen Nutzen liefern. Dabei sieht sich die Industrie mit der Herausforderung konfrontiert, derzeitige Fertigungskosten noch weiter beträchtlich zu senken. Dazu werden neue Produktionstechnologien benötigt, die eine hochskalierbare industrielle Herstellung von Brennstoffzellen ermöglicht. Diese werden im Vortrag dargestellt.
„Möglichkeiten und Varianten der kognitiven Roboterprogrammierung“
M. Sc. Martin Naumann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Prozessdigitalisierung und Fertigungsautomatisierung
3. März, 12.00 Uhr
Der Trend zur Schnelllebigkeit – einhergehend mit mehr Individualität und Produktvielfalt – stellt die gesamte Automatisierungsbranche vor neue Herausforderungen. Besonders Industrieroboter spielen aufgrund der hohen Flexibilität eine immer wichtigere Rolle, erfordern aber neue Ansätze zur schnellen und effektiven Programmierung. Anhand konkreter Beispiele sollen Potentiale und Möglichkeiten kognitiver Roboterprogrammierung aufgezeigt werden. Dabei liegt der Anwendungsschwerpunkt bei CNC-gesteuerten Industrierobotern.
Weitere Informationen und Anmeldung
Digitale DiMaP 2.0 vom 16. bis 19. März 2021
Präsentiert werden Lösungen rund um die Digitalisierung in der Zerspanung. Der Fokus liegt dabei auf den Themen dieser Fachvorträge:
„Digitalisierung in der Zerspanung – Entwicklung adaptiver Bearbeitungsprozesse für das Schleifen“
Keynote von Prof. Dr.-Ing. Martin Dix, Institutsleiter des Fraunhofer IWU
16. März, 10.30 Uhr
Inhalt: Entwicklung adaptiver Bearbeitungsprozesse, Prozesssimulation (Wälzschleifen), Prozess- und Werkzeugzustandsüberwachung sowie Prozessregelung an den Beispielen Wälzschleifen (›Adaptives Abrichten‹) sowie Rundschleifen (›Bauteilüberwachung mittels Barhausenrauschen und Regelung Arbeitsvorschub‹)
„Automatische Fehlererkennung beim Tieflochbohren durch Künstliche Neuronale Netze“
Dipl.-Math. Katrin Ullrich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Maschinelles Lernen in der Produktion
18. März, 16.30 Uhr
Inhalt: Datenbasierte Erkennung der Oberflächengüte von Tieflochbohrungen, Explorative Analyse von Daten aus prozessbegleitender Sensorik, Modellierung von Fehlertypen in Oberflächen der Bohrungen mittels Maschinellen Lernens, Rückschluss auf den Fehlertyp basierend auf Sensorinformationen durch Klassifikation mit Künstlichen Neuronalen Netzen
„Entwicklung von Inline-Technologieüberwachungen und -regelungen aus steuerungstechnischer Sicht“
Dipl.-Ing. Alexander Pierer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Messtechnik und Condition Monitoring
19. März, 10.30 Uhr
Inhalt: Entwicklung prozessintegrierter software- und steuerungstechnischer Lösungen auf Basis technologischer Anforderungen, Xeidana®-Framework zur schnellen Entwicklung von Prozess- und Bauteilüberwachungen, Methodenbaukasten zur steuerungsintegrierten Prozessüberwachung und -regelung auf Basis interner und externer Sensorsignale