Chancen auf dem russischen Automobilmarkt Virtuelles Wirtschaftstreffen führte effizient zu interessanten Kooperationsansätzen

AMZ-Projektleiter Alexander Helbych (l.) moderierte von Chemnitz aus den virtuellen Delegationsbesuch russischer Unternehmen und Institutionen der Automobilindustrie. Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Andrej Krainow, Generaldirektor des russischen Automotive-Clusters.
AMZ-Projektleiter Alexander Helbych (l.) moderierte von Chemnitz aus den virtuellen Delegationsbesuch russischer Unternehmen und Institutionen der Automobilindustrie. Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Andrej Krainow, Generaldirektor des russischen Automotive-Clusters. (Foto: Screenshot Veranstaltungsvideo)
22.02.2021 | Redaktion Autoland

Der langfristig geplante Besuch einer russischen Wirtschaftsdelegation aus der Autoregion Samara im Autoland Sachsen konnte wie so viele Veranstaltungen 2020 nicht real stattfinden. Das alternative virtuelle Treffen vom 9. bis 11. November 2020 war deutlich mehr als ein Ersatz.

Für AMZ-Projektleiter Alexander Helbych, der das Treffen mit vorbereitet und moderiert hat, steht fest, dass die digitale Variante mehr Interessenten zusammengeführt hat, als es in der Realität möglich gewesen wäre. Insgesamt 75 Teilnehmer aus 55 russischen bzw. sächsischen Unternehmen, Verbänden und Institutionen haben sich an den drei Tagen über rund 3000 Kilometer hinweg zusammengefunden, um über Lokalisierung, Komponentenfertigung, Implementierung neuer Produkte oder neue Projekte zu sprechen. Am ersten Tag stand die gegenseitige Markt- und Brancheninformation im Mittelpunkt. Am zweiten Tag präsentierten sich russische und sächsische Unternehmen in kurzen Slots. Der dritte Tag war konkreten B2B-Gesprächen vorbehalten. Dafür trafen sich die Partner in geschlossenen virtuellen Konferenzräumen, auf Wunsch kam ein Dolmetscher hinzu. Die Simultan-Übersetzung auch bei den anderen Veranstaltungsteilen und die Gliederung des Treffens in täglich maximal zweieinhalb Stunden dauernde konzen­trierte Sessions fanden bei den Teilnehmern viel Beifall ob der damit erreichten hohen Effizienz.

AMZ unterstützt Mitglieder konkret beim Gang auf den russischen Markt

Inhaltlich war für die sächsische Seite interessant, dass Russland bis 2025 eine weitere Steigerung des Lokalisierungsgrades auf 70 bis 85 Prozent plant. Aktuell liegt diese Quote bei 50 Prozent. Bezüglich des Teilespektrums sind vor allem Komponenten für den klassischen Antriebsstrang gefragt. „Hier bieten sich für sächsische Zulieferer Chancen, mit einem entsprechenden Produktangebot auf den russischen Markt zu gehen. Bedingung ist eine Fertigung vor Ort“, sagt Alexander Helbych und verweist auf die Unterstützung, die das Netzwerk AMZ seinen Mitgliedern bei der Erschließung von Geschäftsmöglichkeiten, der Anbahnung von Kooperationen sowie der Realisierung von Ansiedlungen beispielsweise durch Kontakte vor Ort geben kann. Großen Bedarf signalisierte die russische Seite auch für Elektronik-Baugruppen sowie Engineering-Dienstleistungen zur Produkt- und Prozessverbesserung. In den bilateralen Gesprächen zeigten sich hierfür erste Kooperationsansätze.

Das virtuelle Wirtschaftstreffen wurde vom sächsischen Wirtschaftsministerium im Rahmen der branchenbezogenen Absatzförderung (BBA-Instrument) finanziert. Initiator, Organisator und Koordinator des Programms ist die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS). Das Netzwerk AMZ als Teil der RKW Sachsen GmbH hat die Vorbereitung und Durchführung des virtuellen Delegationsbesuchs aus dem russischen Samara unterstützt. Ein Partner dabei war das AMZ-Mitgliedsunternehmen staff eye, dass neben dem Hauptsitz Chemnitz Niederlassungen in Russland und der Ukraine unterhält.

AMZ-Kontakt:
Alexander Helbych
helbych@amz-sachsen.de

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