Continental baut seine Kunststoffkompetenz für Thermomanagement in drei spezialisierten Tech-Centern für den europäischen Automobilmarkt weiter aus. Neben Hamburg und Hann. Münden gehört der sächsische Standort in Kohren-Sahlis zu diesem Trio. Weitere Tech-Center betreibt Continental bereits in China und Nordamerika.
Materialexperten von Continental arbeiten standortübergreifend in Deutschland zusammen, um den Automobilherstellern Entwicklungen aus einer Hand anbieten zu können. Während sich die Experten in Hamburg auf die Kerntechnologien der Kunststoffextrusion konzentrieren, verfügt das Kunststoff-Team im sächsischen Kohren-Sahlis über eine langjährige Verfahrenskompetenz rund um das Spritzgießen, Blasformen und im Werkzeugbau. Im niedersächsischen Hann. Münden arbeiten die Fachkräfte vor allem an Materialprüfung und Datenermittlung für Simulationen. Damit kann Continental die gesamte Prozesskette der Entwicklung aus eigener Hand anbieten. Die Entwicklung innovativer Materialien sowie zukunftsfähiger Verbindungskonzepte stehen dabei im Fokus.
Die in den Tech-Centern entwickelten Leitungssysteme werden insbesondere in Elektro- und Hybridfahrzeugen verbaut. Anders als konventionelle Fahrzeuge benötigen Elektrofahrzeuge mehrere Kühlkreisläufe mit einem ausgefeilten Thermomanagement. Batterien arbeiten beispielsweise am effizientesten bei Temperaturen zwischen 20 und 40°C. Dieses Temperaturspektrum ermöglicht hohe Reichweiten, lässt die Batterien effizienter arbeiten und steigert ihre Lebensdauer. Deshalb müssen die Batterien – ähnlich wie Antriebs- und Leistungskomponenten – abhängig von der Außentemperatur gekühlt oder beheizt werden. So entstehen komplexe Kreisläufe, die die Anforderungen an die Einzelkomponenten deutlich erhöhen. Entsprechend komplex gestalten sich die Schlauch- und Rohrleitungssysteme. Continental stellt Lösungen aus Hochleistungskunststoffen für das Heiz- und Kühlsystem zur Verfügung, die dafür sorgen, dass die Aggregate und die Leistungselektronik der Elektroautomobile nicht überhitzen, die Batterien ihre maximale Lebensdauer entfalten können und die Insassen nicht auf den gewohnten Komfort verzichten müssen. „Hinzu kommt, dass Kunststoffleitungen eine hohe Gestaltungfreiheit bei engen Bauräumen bieten und sich somit sehr gut zur künftigen Integration von Funktionsteilen wie Sensoren eignen“, betont Maximilian Schöngart, Leiter der Vorentwicklung für Kunststofftechnik.
Die sächsischen Unternehmen Inotec Innovative Technologie GmbH in Kohren-Sahlis und Präzisionstechnik Geithain GmbH gehören seit April 2014 zu Continental. Der Technologiekonzern hatte sie zur Stärkung seiner Kunststoffkompetenz erworben.