Fahrerloses Transportsystem gewinnt Innovationspreis

Ausgezeichnetes Projekt „FollowMe“: Christoph Allmacher, Wissenschaftler an der Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz, testet sein neu entwickeltes fahrerloses Transportfahrzeug.
Ausgezeichnetes Projekt „FollowMe“: Christoph Allmacher, Wissenschaftler an der Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz, testet sein neu entwickeltes fahrerloses Transportfahrzeug. (Foto: TU Chemnitz/René Apitzsch)
17.11.2020 | Redaktion Autoland

Die Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz erhielt für ihr Projekt „FollowMe“ zur sicheren Mensch-Roboter-Kooperation im Lager den „3Dsensation Innovationspreis“ in der Kategorie: „Community-Preis“. Die Innovationsallianz möchte durch interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsarbeit die Interaktion von Mensch und Maschine vorantreiben. Der Bund fördert die Forschungsallianz mit insgesamt 45 Millionen Euro.

Abstimmung in der Fachcommunity – Zukunftsträchtiges Forschungsfeld

Nach einer Abstimmung in der Community der Forschungsallianz „3Dsensation“ wurde der Preis am 10. November 2020 im Rahmen der Mitgliederversammlung an die Chemnitzer Wissenschaftler sowie ihre Projektpartner vergeben. Corona-bedingt erhielten die preisgekrönten Projekte ihre Urkunde samt Sekt zum Anstoßen per Post. Der Preis beinhaltet die professionelle Produktion eines Imagefilms zum Forschungsthema sowie eine Marketingbegleitung im Wert von 8.000 Euro. Damit soll der Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis gefördert werden. Christoph Allmacher, Wissenschaftler an der Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz, nahm die Auszeichnung entgegen. Prof. Martin Dix, Leiter der Professur und Institutsleiter am Fraunhofer IWU, gratulierte den Forschenden zu dieser Auszeichnung. „Herr Allmacher und seine Kollegen haben hier tolle Innovationen umgesetzt, was uns wieder einen Schritt in der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine voranbringt. Dieses Forschungsfeld müssen und werden wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen, da dies der entscheidende Faktor für einen effiziente und flexible Produktion ist.“

Megatrend autonome Maschinen

Autonome fahrerlose Transportsysteme für die Intralogistik sind ein Megatrend, an dem die Chemnitzer Forscher bereits seit März 2016 arbeiten. Ihre Vision sind Intelligente, fahrerlose Transportfahrzeuge, die die Effizienz in der Intralogistik steigern sollen. Die Fahrzeuge folgen beispielsweise einem Kommissionierer beim Packen selbständig durch das Lager. Sie navigieren mit Hilfe von 3D-Kameras und Laserscannern durch die Gänge, weichen Hindernissen aus und bremsen, wenn ein Mitarbeiter ihren Weg kreuzt.

Große Resonanz für „FollowMe“

Das mit rund 1,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „FollowMe“ wurde 2019 abgeschlossen. Seitdem sind die Projektergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen, zahlreichen Medien und auf Veranstaltungen präsentiert worden. „Das Thema stößt auf große Resonanz, deshalb sind weiterführende Forschungsprojekte und meine Dissertation zur virtuellen Inbetriebnahme fahrerloser Transportfahrzeuge in Arbeit“, verrät Christoph Allmacher. „Als nächstes wollen wir das fahrerlose Transportsystem um eine Augmented-Reality-Gesteninteraktion erweitern und natürlich freuen wir uns auf Industriepartner, die unsere Vision und unsere erprobten Ergebnisse umsetzen.“

Hintergrund: Innovationsallianz 3Dsensation

Die Innovationsallianz 3Dsensation verfolgt das Ziel, die Interaktion von Mensch und Maschine grundlegend zu verändern. Im Fokus steht die interdisziplinäre Zusammenführung von Kompetenzen der Optik/Photonik, IT/Softwaretechnik und Elektronik mit Kompetenzen in den Bereichen Design, Neuro-, Kognitions- und Arbeitswissenschaften.

Am Initialkonsortium „3Dsensation“ beteiligen sich aktuell 20 Forschungsinstitute. Die Innovationsallianz für eine neuartige Mensch-Maschine-Interaktion kooperiert mit Unternehmen aus der Industrie und kann auf verschiedene Netzwerke der Partner zurückgreifen. Die Forschungsallianz wird vom Bundesforschungsministerium gefördert. Zur Allianz gehören neben großen auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie Forschungsinstitute.

Hintergrund: 3Dsensations Innovationspreis

Der „3Dsensations Innovationspreis“ wurde erstmalig und einmalig zum Abschluss der Innovationallianz verliehen. Alle Projekte konnten sich bewerben, davon sind fünf Bewerbungen eingegangen. Die Jury wählte zwei aus. Vergeben wurde jeweils gleichwertig ein Community-Preis und ein Jury-Preis. Das Projekt „FollowMe“ wurde mit dem Community-Preis ausgezeichnet.

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