Fahren und Parken intelligent automatisieren Start von zwei TADA-Umsetzungsprojekten – Indoor-Navigation im Parkhaus erfolgreich getestet

Die Entwicklung einer autonom fahrenden Kehrmaschine ist ein Vorhaben im transatlantischen Projekt TADA.
Die Entwicklung einer autonom fahrenden Kehrmaschine ist ein Vorhaben im transatlantischen Projekt TADA. (Foto: Faun)
17.09.2020 | Redaktion Autoland

Nachdem die Partner in Sachsen und in der US-amerikanischen Automobilregion Michigan 2018 und 2019 Bedarfe analysiert, konkrete Arbeitsaufgaben definiert und Projekte vorbereitet haben, starteten am 1. März 2020 die beiden ersten TADA-Umsetzungs-Vorhaben – die Entwicklung einer autonom fahrenden Straßenkehrmaschine sowie eines intelligenten Kreuzungsassistenzsystems, das Konfliktsituationen erkennt und möglichen Unfällen entgegenwirkt.

Automatisierung von Kehrmaschinen

Für die Kehrmaschinen-Automatisierung ist mit Faun Viatec ein führender Hersteller Teil des Projektkonsortiums. „Damit stellen wir eine hohe Anwendungsorientierung in der Entwicklung sicher“, betont TADA-Projektmanager Alexander Helbych. Die sächsischen Unternehmen FusionSystems und Naventik arbeiten an intelligenten Sensoriklösungen, die eine umfassende Umfeld­erkennung und hochgenaue Positionierung ermöglichen. Der US-amerikanische Partner New Eagle rüstet das Fahrzeug mit Drive-by-Wire-Technologie aus, die es zu eigenständigen Ausweichmanövern befähigt. Darüber hinaus arbeiten alle Beteiligten an einem integrierten Sicherheitssystem, um unautorisierte Zugriffe auf die Maschine zu verhindern. Für Erprobung und Evaluierung des Technologieträgers stehen mit dem Dekra-Testareal Lausitzring sowie den amerikanischen Testfeldern Mcity und American Center for Mobility renommierte Einrichtungen zur Verfügung.

Kritische Situationen vorab erkennen

Im Projekt Kreuzungsassistent arbeiten die Akteure daran, kritische Situationen und mögliche Kollisionspunkte vernetzter und nicht vernetzter Verkehrsteilnehmer wie Kfz, Fahrräder und Fußgänger zu erkennen und zu einem integrierten Modell der aktuellen und zu erwartenden gefährlichen Verkehrssituation im Untersuchungsbereich zu fusio­nieren. Simuliert werden sollen verschie­dene, für Kreuzungssituationen typische Szenarien und Störfaktoren. Auf dieser Basis werden geeignete Gegenmaßnahmen zur Gefahrenbeseitigung ermittelt und perspektivisch über geeignete Schnittstellen an die Verkehrsteilnehmer übermittelt. Auch hier bringen FusionSystems und Naventik ihre Sensorik- und Software-Kompetenzen ein. Hinzu kommen der Spezialist für Funk- und Verkehrsmanagementlösungen dresden elektronik und die Software-Infrastruktur-Experten des amerikanischen Unternehmens Derq.

Die Firmenvertreter konnten sich bereits in der Vorbereitungsphase bei Treffen in Sachsen und in den USA intensiv kennenlernen. Dafür hatten AMZ und das amerikanische Partnernetzwerk SPARK mit mehreren Reisen und Treffen gesorgt. „Das war ein Plus für die Zusammenarbeit in den konkreten Projektphasen. Denn diese wurde durch die Corona-Pandemie doch erheblich beeinträchtigt“, sagt Alexander Helbych und ergänzt, dass mit Videokonferenzen zwar vieles zu klären sei, aber eben nicht alles. Für beide Projekte konnte die Michigan Economic Development Corporation mit ihrem Programm PlanetM als strategischer Partner gewonnen werden. TADA wird vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der Initiative zur Internationalisierung von Spitzenclustern gefördert.

Kontakt TADA-Projekt:

Alexander Helbych, helbych@amz-sachsen.de

Neuartige Ortungs- und Navigationstechnologien für das schnelle Finden freier Flächen in Parkhäusern sind das Thema im sächsischen Forschungsprojekt „Intelligente Verkehrssysteme – Automatisiertes Parkhaus (IVS-AMP)“.
Neuartige Ortungs- und Navigationstechnologien für das schnelle Finden freier Flächen in Parkhäusern sind das Thema im sächsischen Forschungsprojekt „Intelligente Verkehrssysteme – Automatisiertes Parkhaus (IVS-AMP)“. (Foto: Peter H/Pixabay.com)

In einem weiteren Vorhaben koordiniert AMZ die Entwicklung einer intelligenten Parkhaustechnologie. Partner sind die TU Dresden sowie die Unternehmen dresden elektronik, FusionSystems, Metirionic und GLTS Cotech. Mit einer neuartigen funkbasierten Indoor-Lokalisierungstechnologie erforschen sie in einem Leipziger Parkhaus, wie freie Stellplätze geortet und anschließend Fahrzeuge direkt zum jeweiligen Parkplatz navigiert werden können. Die Ortungs- und Fahrfunktionen werden durch eine App mit zusätzlichen Diensten und Services rund ums Parken ergänzt. „Das Einfahren ins Parkhaus, das Orten des nächsten freien Platzes, das direkte Navigieren zu diesem sowie das Ausfahren konnten wir bereits erfolgreich testen“, berichtet AMZ-Mitarbeiter Thomas Keltsch, Leiter des Parkhaus-Projekts. Die in geschlossenen Räumen funktionierende Technologie basiert auf neuartigen mobilen Sensoren und benötigt nur wenige ortsfeste Infrastrukturkomponenten. Parkhausbetreiber können sich damit neue wirtschaftliche Nutzungen erschließen, z. B. die Vermietung von Flächen, die tagsüber nicht belegt sind, als Micro-Hub für die innerstädtische Logistik.

Kontakt Parkhaus-Projekt:

Thomas Keltsch, keltsch@amz-sachsen.de
www.future-parking.de

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