Joynext Dresden verkündet eine Weltpremiere im Serienfahrzeug: Die Android IVI Extension Box des Unternehmens ermöglicht erstmals eine Integration von Android OS 9 Pie als Android IVI Extension Box. Es unterstützt Funktionen von Android im Auto – ohne dass ein angeschlossenes Smartphone nötig ist. Entwickelt wurde diese Lösung für einen europäischen OEM, der damit auf den chinesischen Markt geht.
„Der chinesische Markt nimmt Innovationen sehr gern an bzw. fordert sie regelrecht ein“, sagt Stavros Mitrakis, Geschäftsführer der Joynext GmbH in Dresden. „Die Kunden wollen genau die Apps im Fahrzeug nutzen, die sie auch vom Smartphone gewohnt sind.“ Für diese Bereitstellung von Android-Anwendungen im Fahrzeug sorgt die Android IVI Extension Box von Joynext. Die Plug-and-Play-Box ergänzt die Head Unit im Fahrzeug. Sie unterstützt alle Funktionen von Android; anders als bei bisherigen Lösungen ist dafür aber kein Smartphone mehr erforderlich. Auch ein Hypervisor entfällt. Die Kommunikation läuft komplett über das Fahrzeug, die Head Unit fungiert als Router. In die Software, die das ermöglicht, hat Joynext zudem ein kundenspezifisches Sicherheitskonzept mit integriert. Die Komponenten und die Betriebsweise der Android IVI Extension Box wurden so gewählt und optimiert, dass sie den besonderen Anforderungen im Fahrzeug entsprechen. Wichtig sind insbesondere ein geringer Energiebedarf und eine lange Lebensdauer.
Over-the-Air Updates für Apps und für Security Patches
Die Gestaltung der Oberfläche sowie die Auswahl der Apps im App Store erfolgt nach den Vorstellungen des OEMs. So können regional gefragte Apps über den OEM-eigenen App-Store installiert werden. Die Neuentwicklung von Joynext bietet eine attraktive Ergänzung der bisherigen technischen Lösung: Üblicherweise geben Automobilhersteller die Software einer Head Unit nur im Ganzen frei. Eine Überarbeitung kann jeweils nur für das Gesamtsystem erfolgen, denn jedes Update beeinflusst das gesamte System. Dieses Vorgehen ist sehr aufwendig. Als separates System ist die Box davon komplett unabhängig und lässt sich in deutlich kürzeren Zyklen aktualisieren. Beibehalten wird durch die Android IVI Extension Box zudem die vollständige Trennung von Android-System und Fahrzeugsystem. Das trägt zur Sicherheit bei. Die Trennung von Head Unit und Box verringert den Entwicklungsaufwand des Automobilherstellers und erhöht zugleich die Geschwindigkeit, mit der Innovationen umgesetzt werden können.
Hohes Entwicklungstempo – ohne Qualitätsabstriche
„Wir haben bei der Umsetzung dieses Projektes ein enorm hohes Tempo erreicht, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen“, sagt Mitrakis. „Das ist es, was der Markt will und erwartet.“ Von der Nominierung bis zum Start der Serienproduktion in Changchun betrug die Projektlaufzeit für die Entwicklung der Android IVI Extension Box gerade einmal anderthalb Jahre, so der Dresdner CEO.
Chinesischer Markt als Innovationstreiber
Neu ist zudem, dass bei einer solchen Premium-Innovation zum ersten Mal China als Lead-Markt fungiert. Das war eine neue Erfahrung für die Dresdner Experten. Die Android IVI Extension Box von Joynext ist eine Antwort auf Kundenwünsche. Und die Einsatzmöglichkeiten sind in China aufgrund der dort vorhandenen Infrastruktur schon heute vorhanden.
So führt beispielsweise eine Parking App den Fahrer zu einem Parkplatz und gibt Auskunft über die Kosten dafür. Ein Parkticket gibt es nicht mehr. Denn beim Verlassen des Parkhauses erfolgt die Abrechnung elektronisch; bezahlt wird über eine Bezahl-App, wie beispielsweise WeChat. Identifiziert wird das Fahrzeug über das Kennzeichen, so dass sich nach der Zahlung die Schranke hebt und den Weg freigibt. Auch beim Tanken lassen sich im Reich der Mitte mittlerweile die Preise per Tank-App beobachten und mit z.B. WeChat bezahlen. „Für alle diese Android-Anwendungen im Automobil ist die Android IVI Extension Box von Joynext die entscheidende Schnittstelle“, fasst Stavros Mitrakis zusammen.
Joynext arbeitet an intelligenten Lösungen für vernetzte Fahrzeuge Auf dem Weg zum autonomen Fahren wird die Datenkommunikation des Fahrzeugs mit mobilen Geräten wie Smartphones, mit anderen Fahrzeugen (V2V) oder mit Anlagen der Infrastruktur (V2X) immer wichtiger. Das Unternehmen beschäftigt sich zudem mit der Neu- und Weiterentwicklung cloudbasierter Dienste.
Joynext beschäftigt mehr als 1.200 Mitarbeiter weltweit an sieben Standorten; die Entwicklungs- und Innovationszentren befinden sich in Dresden (Deutschland) und in Ningbo (China).
Joynext ist direkter Zulieferer (Tier1) für die Automobilindustrie und seit über 20 Jahren Entwicklungspartner und Systemlieferant namhafter Automobilbauer.