Die thyssenkrupp Carbon Components GmbH aus Kesselsdorf bei Dresden gehört zu den 100 deutschen Firmen, die sich durch besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge auszeichnen. Mit seinem Leichtbau-Know-how überzeugte das Unternehmen die Jury des TOP-100-Wettbewerbes 2020 und erreichte in der Kategorie 51 bis 200 Mitarbeiter den zweiten Platz.
Der Carbonspezialist entwickelt und produziert Leichtbauprodukte wie geflochtene Carbonfelgen in einem hochautomatisierten patentierten Prozess. Premiumanbieter wie Porsche oder BMW setzten sie bereits als Erstausrüstungs-Komponenten für Sportwagen und Motorräder ein. Ebenso werden Endkunden im Motorradbereich bedient. Geschäftsführer Dr. Jens Werner verdeutlicht das hohe Innovationspotenzial der Felgen: „Sie sind extrem leicht und extrem belastbar. Als Teil des Fahrwerks tragen sie zur Massereduzierung bei. Damit wird weniger Energie verbraucht, ohne die Fahrleistung zu beeinträchtigen. Eine präzisere Lenkung führt zu mehr Sicherheit und Komfort. Wir sind weltweit die Ersten, die diese Vorteile des Leichtbaus mit Straßenzulassung (ABE) auf den Markt gebracht haben.“
Das rund 100 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat seinen Ursprung in einem Joint-Venture des Leichtbauzentrums Sachsen mit thyssenkrupp und wurde 2012 in Kesselsdorf angesiedelt. „Wir konnten aufzeigen, wie man Ergebnisse der universitären Grundlagenforschung für die Entwicklung innovativer Carbonprodukte nutzt und in ein Seriengeschäft bringt“, sagt Dr. Werner. Die Jury des TOP-100-Wettbewerbs würdigt thyssenkrupp Carbon Components als „Musterbeispiel an Innovationsorientierung“. Das zeige sich u. a. an der Innovationsförderung durch das Management, der Gestaltung der Innovationsprozesse, dem Innovationsklima im Unternehmen und schließlich dem Innovationserfolg.
„Alles, was wir tun, ist weltweit neu. Wir haben keine Angst vor dem Wandel, sondern sehen ihn als Chance. Unsere Kerngeschäfte sind und bleiben Innovationen“, betont der Geschäftsführer nicht zuletzt auch angesichts der drastischen Umbaupläne im thyssenkrupp-Konzern, die noch dazu mit der Corona-Pandemie zusammenfallen. Corona hinterlasse auch Spuren in ihrem Geschäft, jedoch seien diese nicht so gravierend wie bei Großserienlieferanten im Automotive-Bereich, so Dr. Werner.
Zur Diversifizierung trägt ein weiteres Produkt der sächsischen Leichtbau-Spezialisten bei: Bewehrungsstäbe aus Carbon für den Betonbau, die in einem ersten Pilotprojekt erprobt werden. Damit lässt sich der Betonaufwand um etwa 50 Prozent reduzieren. Außerdem rosten diese Stäbe nicht, sodass sie nicht, wie sonst üblich, nach 30 Jahren ersetzt werden müssen.
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