Bund und Länder wollen Unternehmen unterstützen, deren internationale Lieferketten krisenbedingt beeinträchtigt oder unterbrochen wurden. In Sachsen übernimmt die landeseigene Wirtschaftsfördergesellschaft (WFS) diese Aufgabe.
Sächsische Unternehmen, die aktuell von Störungen oder Unterbrechungen ihrer internationalen Lieferketten betroffen sind, können sich ab sofort an die Kontaktstelle „Lieferketten“ bei der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) wenden. WFS-Geschäftsführer Thomas Horn: „Für unsere stark international ausgerichteten Industriebranchen, wie u. a. die Automobilindustrie, die Mikroelektronik oder den Maschinen- und Anlagenbau, ist die Funktionsfähigkeit ihrer Lieferketten essentiell. Wir müssen daher Probleme unbedingt rechtzeitig erkennen und gegensteuern bzw. helfen. Es geht darum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu erhalten. Mit dem über Jahre hinweg aufgebauten Wissen und der weitreichenden Vernetzung unserer Branchenexperten sowie umfangreichen Länderkenntnissen und außenwirtschaftlichem Know-how ist die WFS für diese Aufgabe gut gerüstet.“
Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig erklärt: „Mit der Kontaktstelle wollen wir uns direkt mit den Unternehmen über die höchst unterschiedlichen Problemlagen austauschen, die vom Wegfall wichtiger Zulieferer über Engpässe in der Transportlogistik bis zur Beeinträchtigung grenzüberschreitender Serviceleistungen reichen. Mir ist es wichtig, gemeinsam mit den Unternehmen dafür die passgenauen Lösungen zu finden.“
Die WFS hat ein spezielles Postfach unter
kontaktstelle-lieferketten@wfs.saxony.de eingerichtet.
Telefonische Anfragen sind unter 0351-2138-123 möglich.
Hintergrund
Im Zuge der derzeitigen, nahezu weltweit geltenden Einschränkungen im Reiseverkehr sowie Störungen in den globalen Logistik-Abläufen ist es insbesondere in der Industrie und im Handwerk zu Schwierigkeiten und Unterbrechungen der grenzüberschreitenden und internationalen Lieferketten gekommen. Wenn wesentliche Komponenten fehlen oder nicht mehr aus dem Ausland oder ins Ausland geliefert werden können, drohen Produktionsprobleme bis hin zum Produktionsstillstand. Mit dem Wiederanlauf der Fertigung, wie derzeit z. B. in der Automobilindustrie, ist damit zu rechnen, dass die Auswirkungen dieser Störungen in den Lieferketten zunehmen. Bund und Länder haben daher vereinbart, Unternehmen dabei zu unterstützen, gestörte internationale Lieferketten wiederherzustellen. Dazu werden Kontaktstellen für betroffene Unternehmen in den Bundesländern eingerichtet. Diese sollen, wenn nötig auch mit Unterstützung auf politischer Ebene, dazu beitragen, dass die Lieferung benötigter Zulieferprodukte wieder reibungslos erfolgt. Die zentrale Kontaktstelle ist beim Bundeswirtschaftsministerium eingerichtet worden und bindet weitere Bundesministerien mit ein, wie z. B. das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und das für den Zoll zuständige Bundesministerium der Finanzen.