Bei Volkswagen Zwickau sind die ersten Vorserienfahrzeuge des neuen Elektroautos ID.3 gefertigt worden. Damit liege der Umbau des Werkes zum reinen E-Mobilitätsstandort voll im Zeitplan, meldete das Unternehmen am 9. Mai 2019 anlässlich des Standortsymposiums für alle drei sächsischen Werke.
Mehr als 200 Vorserienfahrzeuge wurden bisher produziert. Die ersten ID. Serienfahrzeuge sollen Ende 2019 vom Band rollen. Ende 2020 werden in Zwickau ausschließlich Elektroautos gebaut – pro Tag bis zu 1.500 für Volkswagen und weitere Konzern-Marken. Die Anlaufvorbereitungen und der dazu erforderliche Kompetenzaufbau standen im Mittelpunkt des Symposiums, an dem Konzern- und Marken-Vorstände von Volkswagen sowie der Konzernbetriebsrat teilnahm.
Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen VW-Konzerns, sagte: „Der Automobilstandort Deutschland muss nach meiner festen Überzeugung auch bei der Elektromobilität eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir bauen das Werk Zwickau deshalb bewusst zum größten und leistungsfähigsten E-Auto-Standort in Europa um. Es ist beeindruckend, zu sehen wie die Mannschaft bei diesem Wandel mitzieht. Zwickau kann zu einem Vorbild für die Transformation unserer Branche werden.“
An dem sächsischen Standort entsteht derzeit das größte und leistungsfähigste Elektroauto-Werk Europas. Es handelt sich um die weltweit erste vollständige Transformation einer großen Automobilfabrik. Künftig wird das Werk ausschließlich E-Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB bauen und über eine Produktionskapazität von 330.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen.
Thomas Ulbrich, Mitglied des VW-Markenvorstands für den Geschäftsbereich E-Mobilität und Sprecher der Geschäftsführung von VW Sachsen, unterstreicht die wachsende Bedeutung der Standorte: „Die Transformation zur Elektromobilität ist ein enormer Kraftakt für Volkswagen, Volkswagen Sachsen und für seine Belegschaft. Die erste Phase des Umbaus wurde erfolgreich absolviert. So ist etwa die Hälfte der 1.500 neuen Roboter im Karosseriebau bereits im Betrieb. Die Lackiererei wird aktuell erweitert, und in der Fahrzeug-Endmontage starten wir den Umbau der ersten Linie planmäßig im Sommer.“
Jens Rothe, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von VW Sachsen, lobte die breit angelegte Bildungsoffensive der Beschäftigten auf dem Weg zur E-Mobilität. „Wir bereiten mit Hochdruck unsere Kolleginnen und Kollegen auf die neuen Themen vor. Rund 2.800 der 8.000 Mitarbeiter wurden bereits geschult. Wir sind hier gut unterwegs.“ Rothe forderte vor allem Politik und Kommunen auf, beim Ausbau der Ladeinfrastruktur schneller und mutiger zu agieren. „Hier brauchen wir viel mehr Engagement. Ich habe die Sorge, dass dort immer noch nicht die richtigen Prioritäten gesetzt werden.“ Volkswagen selbst wird in den nächsten 18 Monaten die Ladeinfrastruktur in Zwickau von jetzt 36 Ladepunkten im und am Werk auf rund 180 ausbauen.
Mit Blick auf die mehr als 135.000 Besucher (2018) und die zahlreichen technologischen Innovationen in der Gläsernen Manufaktur Dresden betonte Ulbrich: „Dort werden wir die spezifische Rolle als Schaufenster für E-Mobilität und Digitalisierung weiter ausbauen. Künftig werden dort auch MEB-Fahrzeuge vom Band laufen.“
Das Chemnitzer Motorenwerk ist nachhaltig voll ausgelastet. Im Zukunftspakt wurden perspektivisch mehr als 900.000 Motoren pro Jahr geplant. Die Kapazität wird dazu schrittweise erweitert. Thomas Ulbrich: „Wir verdienen mit den kompakten Chemnitzer TSI Motoren das Geld für die Transformation hin zur E-Mobilität.“