Das automatisierte Fahren auf dem höchsten Level 5 eröffnet in Verbindung mit dem elektrischen Antrieb Ansätze für neue effiziente und umweltfreundliche Transportkonzepte im öffentlichen Personennahverkehr. Der Engineering-Dienstleister IAV arbeitet an solchen fahrerlosen Systemen. Auf dem Internationalen Jahreskongress der Automobilindustrie im Oktober 2018 in Zwickau stellte Udo Wehner, Bereichsleiter Vehicle Integrated Functions vom Entwicklungszentrum Chemnitz/Stollberg, ein Fahrzeug vor, das bereits auf der Straße erprobt wird.
Der Shuttlebus bietet zehn Personen Platz, hat einen E-Antrieb, ist barrierefrei und innerorts auf festgelegten Routen unterwegs. Damit das Konzept funktioniert, muss das automatisierte Fahrzeug sinnvoll mit der Peripherie verbunden sein. „Zum Betrieb gehört eine Leitzentrale, welche die Fahraufgaben verteilt und überwacht. Es ist ein Service notwendig, der ansprechbar sein muss, helfend eingreifen kann und Schutzfunktionen übernimmt“, beschreibt Udo Wehner wesentliche Herausforderungen.
Bei der Vernetzung mit der Infrastruktur sind noch zahlreiche Aufgaben zu lösen, u. a. zur Kooperation der fahrerlosen Busse mit Menschen im Straßenverkehr. Wie stoppt z. B. ein Polizeifahrzeug einen solchen Shuttle? Wie reagiert das Fahrzeug, wenn am Straßenrand eine Person steht, die es vorbeiwinken will? Von den Antworten auf solche Fragen hängt auch in großem Maße die gesellschaftliche Akzeptanz des fahrerlosen Verkehrs ab, betonte Udo Wehner.